Fragen zum Automatikdefekt

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Hallo zusammen!

Nachdem ich schon seit einiger Zeit das Gefühl habe, dass meine Renno-Automatik ruppiger schaltet als die anderer vergleichbarer Hersteller, hat es mich nun scheinbar auch erwischt :(
Regelmäßig gibt es unter Lastwechsel einen Schlag, die Warnlampe der Automatik leuchtet auf und der Motor nimmt kaum noch Gas an bzw. surrt auch so merkwürdig. Zündung aus, wieder normal.
Keine Sorge, ich habe mir schon sämtliche Threads diesbezüglich durchgelesen. Jedoch sind einige Fragen offen geblieben.

1. Sollte es sich auch bei mir um das Schaltschiebergehäuse handeln (denn ich gehe nicht davon aus, dass einfach nur zuwenig Öl drin ist), kann ich dann davon ausgehen, dass nach einem Austausch alles wieder super ist oder bringt der Austausch nur vorübergehende Linderung?

2. Wie würdet ihr vorgehen? Ich hatte gedacht, ich spreche mit einer Freien, die auf Getriebe spezialisiert sind sowie mit Renno und lasse dort den Fehlerspeicher auslesen. Ich denke, das Erstellen eines Kostenvoranschlages ist so einfach ohne Öffnung des Getriebes gar nicht möglich, oder? Oder wie lässt sich ein defektes Schaltschiebergehäuse diagnostizieren?

3. Welches Öl war beim DP0 genau das Richtige? Finde den Beitrag nicht mehr.

4. Müssen neben diesem Gehäuse noch andere Teile getauscht werden? Ich will vermeiden, dass man mich über den Tisch zieht, nur weil ich keine Ahnung hab.

Danke erstmal für eure Mühe!

Gruß
Micha

[bernard1972]

Regelmäßig gibt es unter Lastwechsel einen Schlag, die Warnlampe der Automatik leuchtet auf und der Motor nimmt kaum noch Gas an bzw. surrt auch so merkwürdig. Zündung aus, wieder normal.
Micha

Gleiches tritt beim Clio auch auf.
Mich würde interessieren, ob nach ein paar Minuten im Leerlauf - im warmen Zustand - auch die Kontrollampe zu leuchten beginnt, begleitet von diesem "Surren"?

Hintergrund: habe dzt. einen Clio B 1,4 16V Automatik "zur Pflege", den ich vielleicht günstig bekommen kann. Bei diesem wurde die Automatik vor drei Jahren bei km-Stand 16000 getauscht, jetzt sind 48 tkm drauf. Da SOLLTE wohl auch kein gröberer Defekt anstehen, oder? :(

Gruß,
Bert

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Ne, die Lampe leuchtet nur während der Fahrt, wenn ich z.B. stärker beschleunige. Dann rumst es einmal, als ob irgendwas da drinnen überspringt und das Notprogramm schaltet sich ein.

[rewu]

Ich hatte auch dieses Problem bis zur Verzweifelung.
Wochen lange Werkstatt Arbeiten.
Nichts half.
Bis mir einer sagte " Schau Dir alle Kabel an die mit dem Automatik getriebe zu tun haben.
Das wars.

[Thunder]

90% schalschieber gehäuse.

[lfx]

Das Schaltschiebergehäuse selbst ist es nicht - es sind meistens zwei Ventile darin ( kosten je etwa 80.- Euro). Es sind zwei Modulationsventile (Druckausgleichsventile) die dafür bekannt sind daß sie Probleme machen ab einer bestimmten Laufzeit.Da gibt es verbesserte (erkennbar an Steckerfarbe schwarz) - nur die einbauen lassen.

Wenn das Schaltschiebergehäuse abgebaut wird unbedingt auch die beiden Gummidichtungen an den Ölkanälen dazwischen mit auswechseln ( müßen extra bestellt werden). Werden die nicht mit ersetzt baut sich u.U. kein Öldruck mehr auf und keiner weiß warum.

Wenn der Stecker am Getriebesteuergerät abgesteckt wird muß das Steuergerät wieder neu programmiert werden.

Das Öl heißt ELF Renaultmatic D3SYN Norm Dexron III.

Die Tipps habe ich von einem der die Dinger repariert.

Aber in Hannover gibts doch bestimmt einen Getriebeinstandsetzer.

Das Getriebe selber ist gut. Habe ich auch. Allerdings laße ich alle 50000 km das Öl tauschen.

Gruß lfx

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Hi!

Danke erstmal für die guten Tipps!

Ich habe schon mehrfach gesucht; es gibt hier zwar jede Menge Werkstätten, die als eine ihrer umfangreichen Serviceleistungen Getriebeinstandsetzung haben, aber denke ich mir immer, wenn die darauf nicht spezialisiert sind sondern das "so nebenbei" anbieten, sollte man da vielleicht die Finger von lassen.

Renault wird bestimmt die Modulationsventile einzeln nicht tauschen, oder? Die sind ja bekannt dafür, mit ner Kanone auf Spatzen zu schießen.

Seit ich Auto fahre, lasse ich alle Reparaturen in einer freien Werkstatt bei uns in der Nähe machen. Die arbeiten sehr gut und sauber und machen auch nur das, was wirklich gemacht werden muss. Sind meine Eltern schon seit 20 Jahren hingefahren :-) Ich habe mit dem Chef mal gesprochen. Er sagt, nur das Schaltschiebergehäuse auszutauschen (oder ggf. eben die Modulationsventile) macht er des öfteren. Gerade bei Mercedes gehen die Dinger wohl schnell kaputt. Alles was weiter in Richtung Getriebe geht, da lässt er die Finger von. Ist doch in meinen Augen eine vernünftige Aussage.

Werde nochmal nach Getriebeinstandsetzern googlen :-)

Gruß
Micha

[lfx]

Ja, die Aussage ist vernünftig.

Doch - auch eine Renault-Werkstatt kann diese Ventile einzeln austauschen. Die gibts ja auch zu bestellen. Wäre halt wesentlich billiger denn die Arbeit (Hydraulikblock muß sowieso raus) ist die gleiche. Nur ist es halt so daß es für die Werkstatt aus Garantiegründen besser ist den gesamten Block zu tauschen. Da kann man dann davon ausgehen daß alle Funktionen in Ordnung sind. Das Problem ist nur daß viele Werkstätten mangels (Automatikgetriebe-) Masse oft nicht die Reparaturerfahrung haben.

Wenn also die freie Werkstatt bereit ist nur die defekten Ventile zu tauschen und er das sowieso öfters macht ist es ja gut. Dann hat er auch Erfahrung. Allerdings frage ich mich wie er das mit der Programmierung hinbekommt. Da braucht er das spezielle Renault-Gerät. Ob er das hat? Aber das wird er ja wissen.

Würde also auch nochmals nach einem eventuell in Frage kommenden Instandsetzer oder einer erfahrenen Renault-Werkstatt suchen und mit denen ruhig auch mal vorher telefonieren. Dann bekommt man schon einen Eindruck.

Übrigens nochwas: Beim Ersatz des Blockes unbedingt auf die gleiche Teilenummer achten lassen. Da gibts offensichtlich mehrere Ausführungen. Sonst spielt die Steuerung nicht mehr richtig.

So - also dann viel Erfolg mit der Reparatur und möglichst keinen Ärger.

Gruß lfx

[ScenicTT]

Das Schaltschiebergehäuse selbst ist es nicht - es sind meistens zwei Ventile darin ( kosten je etwa 80.- Euro). Es sind zwei Modulationsventile (Druckausgleichsventile) die dafür bekannt sind daß sie Probleme machen ab einer bestimmten Laufzeit.Da gibt es verbesserte (erkennbar an Steckerfarbe schwarz) - nur die einbauen lassen.

...

@lfx,

habe mich hier gerade neu angemeldet und insbesondere dieses Thema mit grossem Interesse verfolgt, denn ich bin auch von diesem Problem betroffen :cry:

Einmal hat mich ein Renault-Heini verar..., weil er mir für 'nen halben Liter Automatiköl und einen woanders unbekannten Reparatursatz von 40 Euronen insgesamt 60 Euronen abgeknöpft hat :x
Nach einer Woche wieder der bekannte Ausfall der Automatik mit Notprogrammfahrt.
Anderen Renault-Heini aufgesucht. - Dieser tauscht für 300 Euronen den Druckgeber nebst Kleinteilen :x
Nach einer Woche wieder der bekannte Ausfall.
Nun soll für knapp 1300 Euronen der Schaltschieberkasten ausgetauscht werden :evil:
Nun habe ich mich hier bei Euch schlau gemacht. - Bin ziemlich aufgeblasen wieder in der Werkstatt aufgeschlagen und wollte nur die hier erwähnten Modulationsventile wechseln lassen.
Geerntet habe ich grosses Erstaunen und die Erkenntnis, dass man dieses dort noch nie gemacht hat. Trotzdem will man meinen Wunsch erfüllen, erklärt mir aber, dass es mindestens 8 :shock: Modulationsventile gibt, nach deren Austausch immer noch ein Restrisiko bleibt.
Ich bin eisern geblieben und habe eine Kostengegenüberstellung verlangt.
Ergebnis: Austausch aller M-Ventile kostet Euro 740 ggü. Austausch Schaltschieberkasten von Euro 1300 :!: :twisted:

Da ich Dich, lfx, so verstanden habe, dass eigentlich nur 2 dieser M-Ventile die beschriebenen Ausfälle hervorrufen, wäre ich Dir sehr dankbar, wenn Du mir sagen könntest, welche 2 M-Ventile die Bösen sind :)

Ich würde mit dieser Info dann wiederum zu einer anderen R-Werkstatt fahren, die mir nicht so deutlich das Restrisiko um die Ohren schlägt, um mir hinterher doch, aus welchen Gründen auch immer, den Schaltschieberkasten auszutauschen.

:thanks: im Voraus

[lfx]

Hallo ScenicTT,

um es gleich vorneweg zu nehmen - ich bin kein "Fachmann" in dem Sinne daß ich Automechaniker o.ä. bin. Ich komme aber auch aus der Technik ( kann also diesbezüglich logisch denken) und habe eine über 40-jährige Selbstschraubererfahrung. Das Thema Automatikgetriebe hat mich besonders interessiert seitdem ich auch so ein Ding habe. Theoretisch habe ich mich relativ tief in das Thema eingearbeitet und auch mit einigen Getriebespezialisten Kontakt gehabt.

Zum Problem: Wenn die Getriebe schlagartig schalten bedeutet das daß der Kraftschluß der Kupplungen jäh geschieht. Normalerweise sollten die Kupplungen die die Zahnradpaarungen verbinden ähnlich wie bei einer normalen Kupplung weich greifend also mit einer stetigen Kraftsteigerung arbeiten. Dies wird bei dem Getriebe mit zwei sogenannten Modulationsventilen - also Ventilen die den Druck regeln können - erreicht. Im Laufe der Zeit beginnen diese Ventile durch Schmutz und Abnützung diese Eigenschaft zu verlieren und arbeiten nur noch sprunghaft - deswegen die Schläge durch den ebenfalls sprunghaften Anstieg des Hydraulikdruckes der Arbeitszylinder der Kupplungen . Es soll jetzt verbesserte Ausführungen geben die das nicht mehr machen.

Nun zum Hydraulikblock. Das ist die hydraulische Steuerungszentrale. Da stecken eben die ganzen Ventile drin. Man könnte jetzt natürlich alle Ventile auf Verdacht wechseln ( weil man nicht weiß welches die defekten sind). Aber auf Grund des Fehlerbildes weiß ein Fachmann was da ist. Außerdem sollte die Werkstatt auf Grund ihrer Diagnosemöglichkeiten eigentlich in der Lage sein den Systemdruck während des Schaltens zu beobachten. Ich habe im französischen Internet eine Ausbildungsunterlage zu diesem Getriebe gefunden wo die Mechaniker solche Fehler üben. Ist also etwas welches man durchaus begreifen kann - wenn man denn will.

Das Problem bei solchen Reparaturen ist daß die Werkstätten begreiflicherweise auf Grund ihrer fehlenden oder geringen Erfahrung vor selbst machbaren Reparaturen zurückschrecken zumal sie ja auch noch die Garantie übernehmen müßen. Daß sie also das Risiko für sich sehen ist verständlich. Vermutlich hätte ich das gleiche Problem weil ich zuhause in der Garage so eine Reparatur mangels Möglichkeiten auch nicht machen könnte obwohl ich mir den Hydraulikblock schon zutrauen würde. Es hängen aber noch einige andere Dinge dran ( Programmierung usw.).
Du bist also in jedem Fall auf eine Werkstätte angewiesen.

Ich kenne die Unterlagen der Werkstätten nicht - weiß also nicht die Bezeichnungen. In den franz. Unterlagen sind das die Ventile Nr. 7 und 8.
Nummer 7 ( Pression hydraulique principale) regelt den generellen Öldruck. Nummer 8 ( Pilote l´embrayage de pontage du convertisseur de couple) ist für den Drehmomentwandlerdruck zuständig. Die Ventile 1 - 6 sind nur für das Schalten (changement de vitesse) zuständig.

Die Angaben die ich mache sind also ohne Gewähr. Ich würde Dir also raten - so banal es klingt - suche so lange bis Du eine Werkstatt findest die das macht. Wenn der Scenic es noch lohnt dann notfalls auch ein neuer Block ( obwohl das nicht nötig wäre). Aber so ist das nun mal - mit der Technik begiebt man sich in eine sklavenähnliche Abhängigkeit.

Gruß lfx

Falls es Dich interessiert :

http://www.educauto.org/DocTech/dossier_tech.php

Dann das PDF: Boite de vitesses automatiqe AL4 ( das ist unser Getriebe DP0). Da findest Du Deine Ventile ( Seite 10)