Scenicforum

Hallo Scenic-Kollegen,
auf meiner Urlaubsfahrt letzte Woche wurde nun auch ich ein Opfer der Tempomatelektronic. Auf freier Autobahn bei Tempo 185 km/h deaktivierte ich den Tempomaten, welcher mir diese Aktion mit dem aufleuchten "Service" quittierte und die Leistung meines 1.9 dCi von 120 PS auf vielleicht 30 PS zusammenschrumpfte. Die Geschwindigkeit sackte kontinuierlich ab, ich machte mir Sorgen bei einem Nothalt überhaupt wieder vom Fleck zu kommen. Doch die Autobahn endete eh, wechselte in eine Bundsstrasse und dort ergab es sich, dass das Fahrzeug noch zu bewegen war, der Scenic beschleunigte jedoch nur noch im Zeitlupentempo und bei 80 km/h war schluß. Ungewöhnliche Geräusche waren dabei nicht zu vernehmen, der Motor klang völlig normal.

Da ich just an diesem Tag einen Charterurlaub antreten sollte, entschloß ich mich zur Weiterfahrt, es waren nur noch wenige Kilometer bis zum Ziel. Inzwischen meldete das Informationszentrum 'Amaturenbrett' auch Einspritzanlage überprüfen, oder so ähnlich.

Dort angekommen aktivierte ich nun die Renault assistence. Nach einigem hin und her wegen eines Leihwagens, sollte das Fahrzeug in die nächstgelegene Renaultwerkstatt abgeschleppt werden. Ob es nach 5 Tagen, sprich am Ende meines Urlaubes dann jedoch wieder zur Verfügung stünde, wollte mir niemand versprechen.

Als ich dann das Fahrzeug noch mal kurz rangiert habe, zeigte sich die Warnmeldung jedoch nicht mehr, alles schien plötzlich wieder völlig in Ordnung. Eine kurze Probefahrt auf eine freie Strecke bestätigte dies auch.

Ich meldete mich also, nun in Sorge, dass mir die Werkstatt vollends den Motor auseinander pflückt, ein weiteres mal bei der Assistence um dort kund zu tun, es schiene wohl mehr ein Elektronikproblem zu sein, kein organischer Schaden am Motor, ein Reset des Bordcomputers setzte die Motorelektronik wieder auf null!?!:gruebel:
Da cancelten die sämtliche Aktionen und wünschten mir einen schönen Urlaub. Nun wurde ich dann doch etwas ungehalten. :wall: Das Auto hat gerade mal 3000 km, ist 3 Monate jung, der Fehler durchaus existent und bei 185 auf der linken Spur der Autobahn plötzlich den totalen Leistungsabfall zu registrieren mache nun keinen Spaß, ganz im Gegenteil! Doch war denen das wurscht, wohl freundlich, aber dennoch unmißverständlich, "keine Fehlermeldung, kein Problem, auf wiederhören":wall::wall:

Gestern nun ging es wieder auf der Heimreise auf die Autobahn. Sorgenvoll beobachtete ich das Treiben auf der Anzeige, doch traute ich mich nicht über 170 km/h und so gab es auch keine Probleme auf der Fahrt.

Lange Rede, kurzer Sinn: wer hat ähnliches erlebt und wie agiere ich nun beim Renaulthändler, dem ich natürlich gerne meinen Scenic zum Check überlassen möchte.

Keine Servicemeldung, kein Schaden, keine Garantie, oder wie?

Gruß,
Klaus :roll:

Da ich schon seit Jahren in der Computerbranche arbeite, und den Scenic2
muß man wohl als solchen betrachten und behandeln, sind solche Fehler
eigentlich nichts ungewöhnliches. Da hilft dann "Ein Boot tut gut" und meist
ist alles wieder im grünen Bereich.
Da eine Ursache für das Fehlverhalten zu suchen macht praktisch niemand.
Wie denn auch? Eine Autowerkstatt ist mit solchen Diagnosen vollkommen
überfordert. Da braucht es Spezialmeßgeräte, die die nicht haben und
auch überhaupt nicht bedienen können.

Was machst Du denn, wenn Dein WinXP oder Office spinnt? Du verfluchst
Bill Gates startest alles neu und machst weiter. Die Hotline kann Dir da
auch nicht helfen.
Und leider werden wir uns bei den aktuellen und kommenden Autos genau
daran gewöhnen müssen. Das ist eben automobiler Bluescreen.

Jo ...
... mit PCs kenn ich mich ebenso bestens aus. Es gab da doch mal vor langer zeit einen Vergleich mit dem Auto und Windows. Solange ich nicht die Antenne, den Türgriff und dan Starterknopf gleichzeitig betätigen muß, um das Auto zu 'resetten', so soll es mir recht sein.

Einzig die Situation in der sich dies vollzieht bereitet mir Sorgen! 185 km/h sind nun kein Pappenstil!

Gruß

Hallo,

Du Unterschied ist nur, dass Office keine sicherheitsrelevante Komponente des Computers ist. Der Software im Auto ist durchaus sicherheitsrelevant.
Meiner Meinung nach darf sowas einfach nicht passieren.

Gruß,
Jens

Ich hatte mal ein solches Problem mit meinen Zafira. Der Tempomat ging immer wieder aus. Keine Fehlermeldung im System. Vielen Dank vom Opel Händler. Ich war an die 10 mal dort. Keiner hat mir geglaubt, zumal es nie zu einem "Vorführeffekt" kam.

Nach gut einem halben Jahr habe ich dann einen Anruf vom besagten Opel Händler bekommen: der Bremslichtschalter wäre defekt. Sie hatten ein anderes Kundenfahrzeug da (ein Omega mit gleichen Verhalten). Den haben sie auseinander genommen...warum nicht meinen? Keine Ahnung.

Denn, der schaltet ja den Tempomat bei Betätigung des Bremspedals ab. Die Kontakte im dem Schalter waren derart empfindlich, das Bodenwellen, Brückenschwellen, etc. ausgereicht haben, den Tempomat abzuschalten. Nur eben nicht auf den Strecken rund um den Opelhändler. Aber da muß man erst mal drauf kommen.

Na, und wenn man das Bremspedal betätigt, gibts ja keine Störungsmeldung im Boardcomputer...is ja auch logisch.

Daraufhin habe ich einen neuen Bremslichtschalter bekommen und gut wars.

Vielleicht sollte man das mal in Erwägung ziehen?

N' Abend zusammen,

das Problem kenne ich doch ...

Schlimm ist m.E. nicht das Problem an sich (das läßt sich relativ einfach zumindest vorübergehend beheben), sondern die Art und Weise, wie die Renault Assistance mit Dir umgegangen ist.
Wer sich nicht wehrt, der lebt verkehrt!!!
Deine Werkstatt sollte das Problem kennen und beheben können!
Aber nun zurück zum Problem:
Das ist meistens durch einen vollständigen Reset (Ausschalten und ein paar Sekunden Warten) zu beheben. Also :
Auf den Seitenstreifen und abstellen! Der Trick ist nun der, daß Du dann bei Keyless auch die Fahrertür aufmachen oder Dich aus dem "Fangbereich" der Keyless karte vom Auto wegbewegen mußt, da die Elektronik erst dann "in den Ruhezustand" gebracht wird und neu "bootet". Bei mir hat bisher immer Tür aufmachen nach dem Motor abstellen und eine Minute warten genügt.
Somit bin ich immer noch weiter gekommen und danach ist's das Problem der Werkstatt, die immer freundlich ist und ein Ersatzauto hat...
Ach ja, weitere Fehlermeldungen aus diesem Zyklus sind "Boardelektronik defekt", "ESP/ASR defekt" sowie die im Notlaufprogramm (solange "Service" Lampe an) die fehlenden 20 oder 30 PS sowie die beschriebenen "Totalaussetzer" für etwa 2-3 Sekunden.
Melde Dich doch mal bei mir per PN

Gruß
Anfänger
...der einen Renno fährt, der (noch) nicht 42 ist.

Nersgatt hat geschrieben:Hallo,

Du Unterschied ist nur, dass Office keine sicherheitsrelevante Komponente des Computers ist. Der Software im Auto ist durchaus sicherheitsrelevant.
Meiner Meinung nach darf sowas einfach nicht passieren.

Gruß,
Jens

Wenn ich mir anschaue, daß der Tempomat aus dem Zusammenwirken
von ABS, Zentralelektronik und Einspritzsteuergerät besteht und dazwischen
der CAN-Bus werkelt, scheint mir das keine besonders sichere Auslegung
zu sein. Das ist bestenfalls ein Fahrerassitenzsystem, aber keine sicher-
heitsrelevante Komponente. Wenn das Ding spinnt, dann spinnt es eben
und kann mit einigen, teilweise unabhängige Elemente wie Kupplungspedal,
Bremspedal sowie den Ein/Aus-Schalter deaktiviert werden.

hmmm... seit gut einer Woche bin ich ebenfalls stolzer Besitzer eines Scenic mit Tempopilot. Obwohl ich ihn gerne einsetze (vor allem den Tempolimiter in Tempo 30 Zone. Die Strafzettel in diesen Zonen hatten leider immer mehr zugenommen... :-( ), ist mir bisher ein negatives Erlebnis erspart geblieben.

Aber - ich finde es schon erschreckend, wenn man mehr oder weniger gelassen hinnimmt, daß so ein Gerät eben mal "spinnen" kann und man einfach einen Reset durchführen soll. Zumal es sicherlich ulkig aussieht, wenn man auf der Autobahn auf den Standstreifen fährt, aussteigt, vom Auto weggeht, es per Fernbedienung schließt, dann wieder hingeht und weiterfährt... und dieses Prozedere vielleict alle 30 Kilometer wiederholen muß...

Sicher, auch mein PC (unter Windows) ist oftmals abgestürzt und dann habe ich ihn unter fluchen neu gestartet. Aber ich saß auch nicht in meinem PC drin bei Tempo 180. Bei einer rasanten Autobahnfahrt finde ich das "abstürzen" eines System dann doch als eher sicherheitskritisch.

Renault sollte diesbezüglich seine Software checken (und vielleicht auch das Betriebssystem wechseln ?!)...

STEFAN aka whynot

whynot hat geschrieben:Renault sollte diesbezüglich seine Software checken (und vielleicht auch das Betriebssystem wechseln ?!)...

Na klar, das will Bill Gates ja auch erreichen: Windows CE Automotive.
Dann wird das mit dem Bluescreen im Auto auch noch Realität.

CyberDyne hat geschrieben:
Da ich just an diesem Tag einen Charterurlaub antreten sollte, entschloß ich mich zur Weiterfahrt, es waren nur noch wenige Kilometer bis zum Ziel. Inzwischen meldete das Informationszentrum 'Amaturenbrett' auch Einspritzanlage überprüfen, oder so ähnlich.

Servus,

dan gleichen Fehler hatte ich bei einer schnellen Autobahnetappe auch (1/2 ... 1 nahe vmax). Er kam und ging, will sagen: Fehler war da, Leistung weg, auf Parkplatz angehalten, Auto aus, 5min gewartet, wieder weiter - gleiches Problem. Nach dem dritten Mal kam der Fehler nicht wieder. Da ich aber sowieso einen Termin in der Werkstatt hatte, habe ich auch dieses Punkt checken lassen:

Nach Auslesen des Fehlerspeichers, hatte sich herausgestellt, daß ein Drucksensor in der Einspritzung defekt war.

Und wenn dies der Fall ist, geht die Elektronik auf Notprogramm - und das heißt beim Diesel, kein Turbo (Überdruck-"Wastegate" dauernd offen), kein Druck, halt ein normaler Saugdiesel.

ALso, nichts, wie zur Werkstatt und Fehlerspeciher auslesen lassen...

Gruß
Scenic-Driver

PS: Das Thema Notprogramm hatte ich auch schon mal mit einer A-Klasse, 170CDI: Kein Turbo, keine Leistung, vmax 100.