tomruevel hat geschrieben:Moin,
Prognosen sind doch immer schlecht zu stellen.
Ja, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen.
Es gibt bei allen technischen Dingen die "Badewannenkurve", das heißt, wenn es neu ist, zeigen sich oft Defekte, die durch ungenaue Serienfertigung entstanden sind, vor eventuellen finanziellen Schäden ist man da durch die Garantie geschützt. Wenn dann alle Fehler behoben sind, hat man für eine gewisse Zeit sorgenfreies Fahren, außer eben die turnusmäßigen Wartungen und das Ersetzen von Verschleißteilen wie Reifen, Bremsbeläge, Filter usw.
Nach einer gewissen Zeit kommen jedoch unweigerlich "große Reparaturen" auf einen zu, wie der Ersatz von Bremsscheiben, neuer Zahnriemen usw. Fällt das zusammen mit zeitgleich auszuführenden anderen großen Dingen, wie große Wartung und anderen Dingen, die noch nicht mal in den Bereich "außerplanmäßige Reparaturen" fallen, so ist man dann schon ein kleines Vermögen los.
Wenn man klug ist und sowieso das neueste Auto mit den letzten technischen Neuerungen haben will, sollte man VOR diesen zu erwartenden großen Ausgaben das Auto verkaufen, man spart sich auf diese Weise viel Geld.
Alternativ lässt man eben diese Wartungen machen und fährt das Auto noch eine ganze Weile weiter, wenn man Glück hat, geht nix kaputt und man fährt vergleichsweise günstig, da man sich die Ausgaben für ein neues Auto gespart hat.
Nun schlägt jedoch die Badewannenkurve zu, die besagt, dass mit zunehmendem Alter sich die Ausfälle und Defekte häufen. Vor diesem Problem ist leider kein Auto gleich welcher Marke gefeit, je mehr Kilometer man fährt, je älter das Auto wird, umso eher kann man außerplanmäßige Ausfälle und Defekte erwarten, das ist ganz einfach so.
Entweder kommt mal der ganz große Knall und Motor, Kupplung oder Getriebe streiken, müssen ausgewechselt werden (Reparaturen an diesen Teilen sind so ne Sache, heute sind die Mechatroniker nur noch Teile-Wechsler, keine Reparateure mehr, es wird praktisch nix mehr "in Stand gesetzt", nur noch getauscht, was die Kosten in die Höhe treibt, denn oft muss man ganze Baugruppen kaufen, weil es das eigentlich kaputte Teil einzeln nicht gibt). Dann geht von jetzt auf gleich nichts mehr, das Auto ist hin, wirtschaftlicher Totalschaden. Man bekommt nur noch den Schrottwert angerechnet.
Rein rechnerisch betrachtet hat man den normale Restwert in Höhe von vielleicht 5.000 Euro plötzlich auf 1.000 Euro vermindert, oder so ungefähr.
Oder alternativ "fangen die Reparaturen an", es fällt also dies aus, man repariert es, eine Woche später fällt das aus, man repariert es, dann was anderes und 2 Wochen später ist wieder was anderes kaputt, alles "Kleinigkeiten", die sich jedoch im Laufe eines Jahres ganz schön aufsummieren. Die Leute rechnen sich dann alles schön, wollen nicht wahrhaben, dass sie in ihr altes Auto im Laufe der Zeit enorme Summen an "Kleinigkeiten" versenkt haben, wenn das Auto ein gewisses Alter und Laufleistung erreicht hat.
Dann doch besser das Auto dann verkaufen, wenn es noch gut etwas Wert ist, wenn noch alles gut in Schuss ist, BEVOR die teuren Reparaturen anfangen. Damit bin ich immer gut gefahren.
Man darf sich nämlich keine Illusionen machen: Auto fahren war teuer, ist teuer und wird immer teuer bleiben, egal ob man sich einen Neuwagen kauft oder einen Gebrauchten, ob man den lange hält oder bald wieder verkauft, immer verliert man damit Geld. Nur die Autohändler verdienen daran.
Grüße
Udo