Klimapaket der Regierung, teurere Preise bei Kraftstoffen hilfreich oder nicht?

Kraftstoff & Kraftstoffverbrauch, passive und aktive Sicherheit, ...
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udogigahertz
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Re: Klimapaket der Regierung, teurere Preise bei Kraftstoffen hilfreich oder nicht?

Beitrag von udogigahertz »

Diamantiker hat geschrieben: 21. Jan 2020, 11:57

Ich finde es tatsächlich richtig daß man am Verbrauch ansetzt. D.h. die Kosten für den verbrauch von fossiler Energie verteuert und gleichzeitig alternativen Fördert.





Diese Denkweise ist ja genau die der momentanen Regierung und die ist, meiner Meinung nach, zu kurz gesprungen.

Begründung:

Es fehlen halt Alternativen.

Mit was sollen wir denn unsere Häuser heizen, wenn nicht mit Heizöl oder Erdgas? Beides fossile Energieträger, die beim Verbrennen das ach so böse CO² freisetzen. 

Nun ja, jetzt kommen die "Alternativen" wie Wärmepumpe (die braucht unbedingt Strom, und zwar ganztägig, jahrein, jahraus.)

Dann kommen die Argumente mit der Pellets-Heizung (würde jede Heizung in D. auf Pellets umgestellt, würde der nachwachsende Rohstoff Holz dafür in D. nicht ausreichen, das war ja auch das Problem im Mittelalter, als man fast alle Wälder abgeholzt hatte, nur für Zwecke des Verbrennens und der Holzkohlegewinnung, die Lüneburger Heide, die vorher ein durchgehender Wald war, ist so entstanden, die Salzgewinnung in Lüneburg hat das ganze Holz verbrannt, also das geht einfach nicht, ist nur eine Nischenlösung).

Andere Alternativen zur Beheizung gibt es ja nicht, wer hier also auch langfristig die Verbrennung von fossilen Brennstoffen auf Null bringen will, hat momentan gar keine Alternativen. 

Auch ist die Stromerzeugung ausschließlich durch regenerative Quellen hierzulande nicht möglich, wenn man wie heute, ununterbrochen Strom haben will, also auch Nacht bei Windstille. Klar, flächendeckende Windstille gibt es nicht, aber auch nicht genug Strom bei wenig Wind oder nur lokal Wind, das reicht dann nicht.


Grüße
Udo

 
Diamantiker
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Re: Klimapaket der Regierung, teurere Preise bei Kraftstoffen hilfreich oder nicht?

Beitrag von Diamantiker »

Hallo udo,
ja es ist nicht einfach.
Wärmepumpen erzeugen im derzeitigen Energiemix bereists bis -3° bei Luftwärmepumpe und bis -6° bei Erdsonden weniger CO2 als eine Gasheizung. Wenn der Energiemix wie geplant bis 2030 weitere Anteile von saubereren Strom bereitstellt wird dieser Kippunkt zu noch tieferen Temperaturen verschoben.
Bei gut gedämmten Häusern jetzt schon eine Option wird sich die Wirtschaftlichkeit mit Erhöhung der Öl und Gaspreise auch für schlechter gedämmte Häuser Co2-Mäßig "lohnen".
Das Optimum für größere Einheiten ist zur Zeit eine lokale Krafwärmeanlage die per Gas Wärme und Strom erzeugt und mit dessen Strom eine Wärmepumpe betrieben wird um den zusätzlichen Heizbedarf zu decken.
Ein Teil der Immobilien die sich nur schwerer thermisch sanieren lassen (Historische Gebäude) gibt dann auch die Pelletheizung Sinn, es ist aber klar, daß nur ein kleiner Teil der Wärmeenergie in Deutschland nachhaltig mit Holz betrieben werden kann.
Gerade in Städten wird sich immer öfters die dezentrale Wärmebereitstellung in Kraft-Wärme-Kraftwerken durchsetzen.
In der Schweiz hat es funktioniert, 80% der Neubauten sind CO2-Frei. In Schweden wurde Fernwärme und Wärmepumpen zur zentralen Heizquelle - Öl ist dort wegen der CO2-Steuer nicht mehr wirtschaftlich (ich glaube dort heizen nur noch 8% mit Öl 1990 waren es noch über 50%)
 
Jacques
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Re: Klimapaket der Regierung, teurere Preise bei Kraftstoffen hilfreich oder nicht?

Beitrag von Jacques »

Der Weg ist ja korrekt, nur die Terminierung ist zu fromm und deshalb zu kostenintesiv. Noch gibt es fossile Energieträger und noch können die bedenkenlos verfeuert werden. Es gibt keinen Termindruck, dass wollen die Alarmisten aber nicht verstehen. Wenn die Fossilen langsam(er) ausschleichen, bin ich mit im Boot. Ich kann mein Haus nicht weiter energetisch sanieren, ich müsste abreissen und neu bauen. Nach mir der Abriss, aber soviel Zeit hätte ich gerne noch.

Wenn ich den gar schon religiösen Wahn der FfF-Bewegung, bzw. jetzt auch PfF sehe und insbesondere deren Unereichbarkeit von Fakten und Argumenten, da wundert es mich wirklich nicht, wenn einerseits Grüne und andererseits die Blauen Zulauf bekommen. Beiden traue ich eine Regierungskompetenz nicht (mehr) zu. Hinzu kommt die extrem einseitige Berichterstattung der Medien und in Talkrunden das gecastete Publikum mit Einklatscher zum "richtigen" Beitrag.
udogigahertz
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Re: Klimapaket der Regierung, teurere Preise bei Kraftstoffen hilfreich oder nicht?

Beitrag von udogigahertz »

Diamantiker hat geschrieben: 21. Jan 2020, 15:55 Hallo udo,
ja es ist nicht einfach.
Wärmepumpen erzeugen im derzeitigen Energiemix bereists bis -3° bei Luftwärmepumpe und bis -6° bei Erdsonden weniger CO2 als eine Gasheizung. Wenn der Energiemix wie geplant bis 2030 weitere Anteile von saubereren Strom bereitstellt wird dieser Kippunkt zu noch tieferen Temperaturen verschoben.
Bei gut gedämmten Häusern jetzt schon eine Option wird sich die Wirtschaftlichkeit mit Erhöhung der Öl und Gaspreise auch für schlechter gedämmte Häuser Co2-Mäßig "lohnen".
Das Optimum für größere Einheiten ist zur Zeit eine lokale Krafwärmeanlage die per Gas Wärme und Strom erzeugt und mit dessen Strom eine Wärmepumpe betrieben wird um den zusätzlichen Heizbedarf zu decken.


Merkst du denn nicht selber, wie schwach deine Argumentation ist? 

Wärmepumpen brauchen Strom.

Du willst also alle Häuser auf Wärmepumpenheizungen umstellen? 

Berechne mal kurz, wie viel zusätzliche Kraftwerkskapazität wir dafür bräuchten, berücksichtige aber bitte gleich mit, dass wir sowieso zusätzliche Kraftwerke brauchen, die den steigenden Bedarf an der E-Mobilität decken müssen. 

Dummerweise werden wohl die meisten E-Autos des Nachts an der Steckdose hängen, da sie tagsüber ja benötigt werden.

Ganz dumm ist nun, dass Nachts die Solarkollektoren nun so gar nicht wollen, da bleibt dann nur im wesentlichen Strom aus Windrädern.

Nun weht der Wind aber leider nicht immer und überall gleichmäßig, das heißt, es wird, allein auf erneuerbare Energien gestützt, gerade in der Winterzeit nachts zu großflächigen Stromausfällen kommen, wenn wir nicht Strom aus Kohlekraftwerken oder aus dem Ausland, meist aus Atomkraftwerken, dazu kaufen. 


Ist das deine rosarote immergrüne Zukunft? 

Auch noch so tolle Erdgasverbundheizkraftwerke sind doch keine Lösung, auch sie verprassen kostbare fossile Energie und verursachen weiteren CO²-Anstieg. 

Dass die Schweiz da besser wegkommt, liegt an deren geographische Lage in den Bergen, die Schweizer können ihren gesamten Strom aus Wasserkraft gewinnen und versorgen zudem noch ganz Italien mit Strom, da liegt es doch nahe, alle Häuser mit Strom zu beheizen,

Wir in D. haben diese Situation nicht, es ist ja nichtmal mehr möglich, irgendwo im einsamen Bayern einen Pumpspeichersee anzulegen, sofort regt sich Protest und die CSU kneift und streicht das Vorhaben. 


Erklär mir doch mal bitte, woher die "regenerative Energie" sicher herkommen soll, wenn es keine Atomkraftwerke und keine Braunkohlekraftwerke hier mehr geben wird, ohne Zukauf aus dem Ausland. 


Wie gesagt: Eine sichere, rund-um-die-Uhr-Versorgung mit Strom. 

Im übrigen sind die deutschen Strompreise schon die zweithöchsten in Europa und sie sollen ja noch teurer werden. 


Und bitte keine Argumentation in Richtung eigenes Solarkraftwerk auf dem Dach, denn die Hausbesitzer sind in D. in der Minderheit, die meisten Leute wohnen zur Miete. 

Es wird hier nur immer alles teurer ohne dass es wirkliche Alternativen gibt, geht das so weiter, deindustriealisieren wir uns selber, alle Firmen werden abwandern, wenn keine Stromversorgung mehr gesichert ist, wie es die regierenden Parteien offenbar wollen. 


Grüße
Udo
udogigahertz
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Re: Klimapaket der Regierung, teurere Preise bei Kraftstoffen hilfreich oder nicht?

Beitrag von udogigahertz »

Jacques hat geschrieben: 21. Jan 2020, 16:26
Wenn ich den gar schon religiösen Wahn der FfF-Bewegung, bzw. jetzt auch PfF sehe und insbesondere deren Unereichbarkeit von Fakten und Argumenten, da wundert es mich wirklich nicht, wenn einerseits Grüne und andererseits die Blauen Zulauf bekommen. Beiden traue ich eine Regierungskompetenz nicht (mehr) zu. 

Ich traue den derzeit Regierenden aber auch keine Kompetenz zu.


Grüße
Udo
Jacques
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Re: Klimapaket der Regierung, teurere Preise bei Kraftstoffen hilfreich oder nicht?

Beitrag von Jacques »

udogigahertz hat geschrieben: 21. Jan 2020, 19:36
Merkst du denn nicht selber, wie schwach deine Argumentation ist? 

Wärmepumpen brauchen Strom.

Du willst also alle Häuser auf Wärmepumpenheizungen umstellen? 

Berechne mal kurz, wie viel zusätzliche Kraftwerkskapazität wir dafür bräuchten, berücksichtige aber bitte gleich mit, dass wir sowieso zusätzliche Kraftwerke brauchen, die den steigenden Bedarf an der E-Mobilität decken müssen.

Hallo Udo,

in der Pumpentechnik hat es deutliche Fortschritte gegeben. Als meine Heizungspumpe am damaligen Heizwertgerät nach rund 20 Jahren den Geist aufgab, habe ich eine sog. Hocheffizienzpumpe bekommen. Statt 75 Watt Leistungsaufnahme standen nun 16 Watt an. Das habe ich anhand der Stromrechnung tatsächlich gespürt. Im jetzigen Brennwertgerät ist natürlich ebenfalls eine solche Pumpe drin. Unser Wärmepumpentrockner nimmt ebenfalls nur noch einen Klacks vom ehemaligen Umlufttrockner. Klaro, das sind andere Pumpen, aber sie verdeutlichen den Effizienzgewinn sehr gut.

Natürlich ist bei Fortführung der heutigen Energiepolitik zukünftig nicht mehr mit einer zuverlässigen Stromversorgung zu rechnen. Bei längeren Stromausfällen gab es in der Vergangenheit meistens Folgen in Form von Kindersegen. Möglicherweise soll so der Fachkräftemangel ausgeglichen werden (kleiner Scherz). Nein, da hast Du recht, wir können nicht alle elektrisch fahren, heizen, kommunizieren und produzieren. Dafür brauchen wir zum heutigen Stand mehr AKW und KKW. Wusstet ihr, dass schon heute Aluhütten die Produktion vorübergehend einstellen mussten, damit das Netz nicht kollabiert? Selbstverständlich gab es finanzielle Ausgleiche und dreimal dürft ihr raten, wer die Zeche bezahlt hat.

Es gibt noch viel zu tun, aber das braucht Zeit. Zeit, die wir haben! Nicht nur deshalb bin ich der Meinung, dass eine CO2-Bepreisung der falsche Ansatz ist.
Diamantiker
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Re: Klimapaket der Regierung, teurere Preise bei Kraftstoffen hilfreich oder nicht?

Beitrag von Diamantiker »

Das entscheidende ist aber daß gerade Strom regenerativ recht einfach herzustellen ist.
Spitzen oder Flauten muss man sicherlich auch in Zukunft mit fossilen Energien abfedern müssen. Aber nur noch seltener und punktueller.
Ja auch in die Speicherung muss investiert werden - vielleicht lohnt sich zukünftig dann doch noch das jahrzehntelang geplante und erst vor ein paar Jahren im Schwarzwald wegen Rentabilitäsgründen verworfene Pumpenspeicherkraftwerk.
Mit Lastmanagement werden wir extrem viel erreichen können - ein durchschnittliches Elektroauto mit 15000km Jarhesfahrleistung braucht im Schnitt eine Ladeleistung von knapp 300W - Laden wird in Zukunft zwingend Lastmanagement erfordern, wer etwas warten kann zahlt dann weniger wer das Auto sofort voll haben will auch bei Lastabwurf muss dann deutlich mehr zahlen.
Auch bei der Gebäudeheizung wird es in in Zukunft bei Wärmepumpen Lastabwürfe geben - dank Sanierung und Ersatz wird aber der Bedarf tatsächlich fallen und gerade Wärme kann man im Wohnbstand sehr gut kurzfristig durch Wasserpuffer speichern.
Ich sehe da nicht so schwarz wie du - die universitäre Forschung, die projektbezogene Forschung der Energieversorger läuft seit Jahren und thematisiert genau diese "Problemfelder" - nämlich, daß tatsächlich beim Strom dieser genau dann erzeugt werden muss wenn er erzeugt wird und nicht wenn Wind weht oder Sonne scheint.
Das wird aber in den kommenden 18 Jahren größtenteils lösbar sein (das letze Kohlekraftwerk soll 2038 abgeschalten werden ?)

Für uns Autofahrer bedeutet das.
Wir sollten bei zukünftigen Autokäufen tatsächlich etwas mehr Wert legen auf niedrigen Verbrauch und da wo sinnvoll und persönlich Umsetzbar (z.B. Zweitwagen, Haus mit Lademöglichkeit) evtl. ein Elektroauto in Erwägung ziehen.

Irgenwann werden wir die Situation haben wo man dann eben als Verbrenner deutlich unwirtschaftlicher fährt als ein Elektroauto.
Man erkauft sich dann die Vorteile des Verbrenners nämlich seine Langstreckentauglichkeit.
 
Jacques
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Re: Klimapaket der Regierung, teurere Preise bei Kraftstoffen hilfreich oder nicht?

Beitrag von Jacques »

Vielen Dank, das klingt vernünftig.
Jedoch werden immer mehr KKW abgeschaltet, deren Leistung zur Zeit noch nicht gepuffert werden kann. Ich finde das unnötig, da wir Strom importieren müssen. Das verteuert die Sache völlig ohne Not. Ob das (nochmals unbedenkliche) CO2 nun hier, oder beim Nachbarn emittiert wird, ist doch völlig egal. Mir geht es tatsächlich um die endliche fossile Energie. Davon müssen wir uns aus der Natur der Sache irgendwann befreien, sonst hocken wir in vielen vielen Jahren im Dunkeln. Wir haben noch viel Zeit - ich weiß, ich wiederhole mich. Aber diese Zeit kann den Strom wesentlich verbilligen.

Ich sehe eigentlich nicht schwarz, ich sehe nur die Gefahr des Aktionismus und Alarmismus seitens der Grünen, der Linken und der SPD, die sich eben nicht für die universitäre Forschung interessieren. Sie fordern, sie wollen verbieten und benehmen sich wie die letzten Menschen, wenn man nicht ihrer grünlinken Linie entspricht. Fakten werden ignoriert und niedergebrüllt und schlimmstenfalls bekommt man es von der AntiFa mit dem Knüppel. Es werden Adressen veröffentlicht, es werden nicht nur latent zu Gewalthandlungen aufgerufen. Für was? Für nix! Das da seitens der konservativen Politik eingeknickt wird, ist für mich der eigentliche Skandal. Selbst Merkel als Physikerin sollte doch mit Fakten umgehen können und entsprechend regieren. Aber was tut sie... ?
udogigahertz
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Re: Klimapaket der Regierung, teurere Preise bei Kraftstoffen hilfreich oder nicht?

Beitrag von udogigahertz »

Diamantiker hat geschrieben: 22. Jan 2020, 09:31 Das entscheidende ist aber daß gerade Strom regenerativ recht einfach herzustellen ist.
Spitzen oder Flauten muss man sicherlich auch in Zukunft mit fossilen Energien abfedern müssen. 

Davon, dass regenerativ erzeugter Strom "recht einfach" herzustellen sei, merke ich anhand meiner Stromrechnung leider nichts, im Gegenteil wird der Strom immer teurer, je höher der regenerative Anteil wird. 

Im übrigen stehen ja schon jetzt fast überall Windräder, wo es sich auch nur halbwegs lohnt, die Republik ist ja schon "verspargelt" (außer Bayern, die waren da wohl cleverer), manche Wohnhäuser mussten ja schon aufgegeben werden, weil deren Bewohner das Pech hatte, dass ihre Häuser etwas abgelegen positioniert waren und man da in der Nähe einfach mal Windräder hingestellt hatte, das Sausen der Rotoren und die Abschattungen machten die Bewohner auf Dauer irre. 

Und auch die Idee, dafür extra Waldflächen zu roden, weil dort ja niemand gestört wird (also keine Menschen), ist jetzt nicht wirklich "grün", für son Windrad müssen so einige zig Quadratmeter Waldfläche dran glauben, was ein Widerspruch in sich: Da werden wertvolle CO²-Senken vernichtet, um CO² zu sparen. 


Und wenn man auch in Zukunft nicht ohne fossile Energie auskommt, was ja auch meine Meinung ist, warum dann was ändern? Die Situation haben wir doch jetzt schon. 

Aber die Regierung will ja von Atom UND von jeglichem fossilem Strom weg, die Gesetze sind ja schon verabschiedet. 


Lebst du eventuell in einer Traum-Welt, dass du das nicht wahrhaben willst? 

Grüße
Udo
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Re: Klimapaket der Regierung, teurere Preise bei Kraftstoffen hilfreich oder nicht?

Beitrag von udogigahertz »

Diamantiker hat geschrieben: 22. Jan 2020, 09:31
Ja auch in die Speicherung muss investiert werden - vielleicht lohnt sich zukünftig dann doch noch das jahrzehntelang geplante und erst vor ein paar Jahren im Schwarzwald wegen Rentabilitäsgründen verworfene Pumpenspeicherkraftwerk.


Es muss in die Speicherung des regenerativ erzeigten Stromes investiert werden, ganz meine Meinung, ohne eine Speicherung geht es nicht.

Allerdings eignen sich die bekannte Pumpspeicherwerke dafür gar nicht, erstens waren und sind diese nur dazu gedacht, ein vorhandenes Kraftwerk besser über den Tag auslasten zu können, man pumpt Energie, wenn sie gerade nicht gebraucht wird, in den See hinein und benutzt dann die im See gespeicherte Energie für die Spitzenlasten über Mittag und Abends, damit muss das Kraftwerk nicht so viel hoch- und runtergefahren werden, es wird besser ausgenutzt. Die Kapazitäten dieser Speicherseen reichen daher nur für ein paar Stunden aus, nicht jedoch für eine ganze Nacht oder gar Wochen, was man aber bräuchte, um die großen Schwankungen ausgleichen zu können.

So ist es beispielsweise jetzt gerade, am 23.01.2020 gegen 18:00 Uhr dunkel und ziemlich windstill und zwar großflächig über den Norden und die Mitte Deutschlands verteilt, wo kommt denn jetzt der ganze Strom her? 

Ich geb mal ein paar Antwortmöglichkeiten vor:

- Aus dem Ausland zu Höchstpreisen aus deren Kohle- und Atomkraftwerken (das wäre die Situation nach dem Abschalten aller Atom- und Kohlekraftwerke in Deutschland, wie das die Regierung plant)
- Aus dem Netz (das war ein Vorschlag der Grünen-Chefin, den Strom einfach ins Netz geben und ihn bei Bedarf da wieder rausholen, das war NICHT als Scherz gemeint! Die Grünen SIND so doof, leider.)
- Aus einer Kombination aus den vorhandenen Braunkohle- und Atomkraftwerken plus ein paar Kilowatt aus Güllekraftwerken und schon vorhandenen Blockheizkraftwerken plus einiger weniger Wasserkraftwerke.

Nochmal die immer noch nicht beantwortete Frage: Woher soll des Nachts bei Windstille unser Strom kommen? 

Pumpspeicherkraftwerke kann man vergessen, selbst, wenn man alle geländetechnischen Möglichkeiten in Deutschland gnadenlos ohne Rücksicht auf die Bürger bauen würde, reichte es nicht. Das haben Wissenschaftler längst ausgerechnet, siehe mal dazu den Beitrag des Wirtschaftsökonomen Prof.  Dr. Sinn vom angesehenen IFO-Institut (hat nichts mit EIKE zu tun): https://www.youtube.com/watch?v=jm9h0MJ2swo

Dieser Beitrag ist zwar sehr lang, die investierte Lebenszeit lohnt sich jedoch. 

ES GIBT KEINE SPEICHERMÖGLICHKEIT FÜR ÖKO-STROM!

Es wird auch nicht daran geforscht, man belässt alles so, wie es ist. 

 
Mit Lastmanagement werden wir extrem viel erreichen können - ein durchschnittliches Elektroauto mit 15000km Jarhesfahrleistung braucht im Schnitt eine Ladeleistung von knapp 300W - Laden wird in Zukunft zwingend Lastmanagement erfordern, wer etwas warten kann zahlt dann weniger wer das Auto sofort voll haben will auch bei Lastabwurf muss dann deutlich mehr zahlen.

Na prima, das erhöht die Akzeptanz, sich ein völlig überteuertes E-Auto zu kaufen, da muss ich dann zu bestimmten Zeiten besonders lange warten oder eben besonders viel zahlen, wenn ich weiterkommen will. So ein Quatsch, was meinst du, wie schnell die Kunden alle wieder ein Verbrennerauto haben wollen? 

Der Erfolg eines E-Autos wird daran gemessen, dass ich damit ebenso weit fahren kann, wie mit nem Diesel gleicher Leistung und auch ebenso schnell am Ziel ankomme und dass ich möglichst kurze Tankpausen habe, warum, glaubst du denn, steigern die E-Auto Hersteller andauernd die möglichen Ladeleistungen ihrer Autos? Jetzt ist Audi bei 150 Kw/h angekommen, wenn die passende Ladesäule zur Verfügung steht, ist da ein leerer Akku in 20 Minuten wieder zu 80% voll, das ist die Zukunft, aber nicht, wenn man dem E-Automobilisten den Strom abdreht, weil grad Nachts kein Wind weht!

Du scheinst ein echter Tagträumer zu sein, du glaubst auch, dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet? Tut mir Leid, wenn ich so beleidigende Ausdrücke verwende, aber mich kotzt diese Uninformiertheit breiter Schichten auch der intelligenteren Bevölkerung ziemlich an, das kann doch nicht wahr sein? 

Nein, es gibt keine einzige brauchbare, bezahlbare Speichermöglichkeit für regenerativen Strom! Und die wird es auch nicht geben!

Es wird ja nichtmal daran geforscht.


Grüße
Udo
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