AndreasOberberg hat geschrieben:Bin just heute nach knapp 70.000 km mit der Anzeige "Stopp-Motor kann zerstört werden" fast liegen geblieben. Habs grad noch in die Werkstatt geschafft. Freie Werkstatt war grad in der Nähe...Partikelfilter war ohne Vorwarnung zu. Additiv rein, 50km Autobahn und dann war alles wieder frei. Werkstatt meinte bei meinen "nur" 20km zur Arbeit sollte ich das Additiv immer nehmen, sonst wäre er flott wieder zu. Warum ist keine Vorwarnung möglich? Was, wenn das Nachts in der Pampa passiert... Wird wohl mein letzter Diesel gewesen sein (bei meiner zu kurzen Anfahrt).
Was für ein Additiv? Und kam das in den Tank?
Ich glaube nicht daran, dass der Filter einfach "zu" war aufgrund von zu viel Ruß, eine Regeneration sollte auch so schon des öfteren mal stattgefunden haben, eventuell nie ganz bis zum Ende, weil das Auto vorher abgestellt wurde? Dann aber sollte das Auto auch keine 70.000 Kilometer geschafft haben können, unter diesen Umständen sollte es lange vorher zu diesem Fehler gekommen sein.
Was ich eher vermute, ist, dass aufgrund des extremen Kurzstreckenanteils der Filter sehr oft regeneriert werden musste, dass sich übermäßig viel Ruß gebildet hat, weil der Motor in Relation zur Laufleistung einen übermäßig hohen Anteil an Kaltlaufphasen erlebt hat, in denen auch beim Diesel mehr Kraftstoff eingespritzt wird, als bei einem warmen Motor notwendig wäre, daher eine erhöhte Rußbildung stattgefunden hat.
Viel Ruß, der verbrannt werden muss, bedeutet natürlich auch viel Asche, die im Filter zurückbleibt, irgendwann ist dann der Filter so mit den Verbrennungsrückständen des Rußes voll (Asche), dass er dem Abgasstrom allzu viel Widerstand entgegensetzt. Das merkt der Computer anhand von Druckdifferenzen und gibt die Warnmeldung aus.
Ich fürchte, dein Filter ist randvoll mit Asche und dieses Problem wird sehr bald wieder auftauchen. Da hilft nur, den Filter wechseln zu lassen bzw. in einem darauf spezialisierten Betrieb wieder freibrennen zu lassen.
Tja, das ist eben einer der Nachteile eines rußfreien Diesels, wie von der Gesetzgebung gefordert, das geht technisch nun mal nicht viel anders.
Mein Tipp:
Wenn man vorwiegend Kurzstrecken fährt, sollte man in regelmäßigen Abständen, vor allem im Winter, eine Mittelstreckenfahrt von ca. 50 Kilometern insgesamt einlegen, damit der Motor und alle seine Komponenten mal so richtig warm werden kann (empfiehlt sich übrigens auch bei Benzinern!), eine solche "Regenerationsfahrt" kann man gut am Wochenende einlegen, um mal in die nächste Stadt zwecks Einkauf (ist ja sowieso notwendig) oder Besuch von Freunden/Verwandten zu fahren, man muss da keineswegs schnell fahren oder unbedingt auf die Autobahn, nur eben sollte der Motor mal länger am Stück laufen und auch gefordert werden, entweder mal kräftig beschleunigen oder eine Steigung hoch oder eben mal schnell auf der Autobahn, ein kurzes Stück reicht schon, dann wird der Motor mal so richtig heiß, die Abgasreinigung wird mal so richtig durchgeblasen, alle ansonsten fast kalt bleibenden inneren Ecken und Kanten im Motor werden warm oder heiß, so dass sich dort gar nicht erst Ablagerungen festsetzen können.
Macht man das konsequent, so wird man auch beim modernen Diesel keine Probleme mit einem zugesetzten Partikelfilter haben.
Alternativ ein E-Auto nur für solche extremen Kurzstrecken anschaffen, das kennt solche Probleme nicht.
Grüße
Udo