Nachdem ich in den letzten Wochen dieses Forum nach möglichen Lösungen durchsucht habe, versuche ich es nun mit einem eigenen Beitrag. Ich bedanke mich schon mal vorab bei allen, die bis zum Ende lesen. Ein Teil meines Problems scheint inzwischen auch gelöst zu sein, Details siehe unten.
Mein Scenic:
Grand Scenic III, 1.5 DCi 110, 6-Gang Manuell
BJ 2013, 212t km
Fahrprofil: Kurzstrecken mit kaltem Motor sind die Ausnahme, hauptsächlich täglich je 35km (Landstraße + Autobahn) zur Arbeit und zurück
Hier die Symptome, die mein Scenic seit Ende März hat(te):
- Das Problem trat schlagartig von einem Tag auf den anderen auf (in der Früh noch 35km zur Arbeit, am Nachmittag beim Anstarten starb der Motor immer wieder ab und war nur mit Mühe und Zwischengas am Laufen zu halten
- Beim Beschleunigen ist ein Nageln zu hören, bei bestimmten Drehzahlen ruckelt der Motor manchmal
- Beim Kaltstart meistens unruhiger Leerlauf und mehr (weißgraue) Abgase
- Bei Teillast (bis ca. 2000 U/min) fühlt es sich beim Beschleunigen an wie ein sehr ausgeprägtes Turboloch
- Bei Teillast kann das Tempo nicht gehalten werden (merkt man sehr gut mit Tempomat): die Geschwindigkeit sinkt leicht, Motor regelt nach bis über die eingestellte Geschwindigkeit, danach kann wiederum die Geschwindigkeit nicht gehalten werden usw.
- Über ca. 2200 U/min treten die Symptome so gut wie nicht auf
- Manchmal (egal ob kalt oder nach längerer Fahrt) geht der Motor aus, wenn man an einer Kreuzung auskuppelt - irgendwie kann der Leerlauf nicht “abgefangen” werden
- AGR getauscht
- Dieselfilter erneuert
- Glühkerzen getauscht
- Luftfilter kontrolliert
- Immer wieder Additive dazugegeben
- Da im Forum öfters gelesen: Anschlüsse der Handpumpe mit Gewebeband abgedichtet (falls dort Luft gezogen wird)
Per OBD2 Adapter (vgate icar pro) und Car Scanner Pro habe ich die ECU ausgelesen. Ich bin zwar kein Motorfachmann, habe aber beim Auslesen selbst einiges über die Sensoren gelernt. Meine Schlussfolgerungen (ich lasse mich aber gerne belehren): MAF, MAP, Lufteintrittstemperatur, Kühlwassertemperatur, Raildruck schauen alle plausibel aus (kann ich bei Bedarf auch noch einstellen). Nur die Werte vom Lambdasensor würde ich als nicht OK deuten. Der Motor sollte nur einen Sensor haben, nämlich einen Breitbandsensor. Einen Screenshot vom Verlauf aus Car Scanner Pro habe ich angehängt:
ext/dmzx/imageupload/img-files/25759/1b ... cc45e4.jpg
Die Werte schauen in Torque Pro vergleichbar aus. PyRen gibt mir leider nur ein paar Sensoren vom Einspritzsystem aus, der Lambdasensor ist nicht dabei - daher habe ich hier keinen Vergleichswert.
Meine Theorie: der Lambdasensor liefert, sobald das System auf Temperatur ist, ständig “Gemisch zu fett” an die ECU. Dadurch fehlt die Leistung bei Teillast bzw. kann die Geschwindigkeit aufgrund reduzierter Einspritzung nicht konstant gehalten werden. Die Werte vom Lambdasensor sind zwar meistens nur das Ergebnis von dem, was davor passiert, aber bei den Schwankungen die ich habe, würde ich eher auf einen defekten / verschmutzten Lambdasensor tippen.
Mangels Hebebühne müsste ich den Lambdasensor in einer Werkstatt tauschen lassen, wollte mir aber vorher noch eure Meinung dazu einholen, bevor ich das Teil auf gut Glück ersetze.
Danke vorab für eure Rückmeldungen!
Schöne Grüße,
Stefan