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Reiseerfahrung im Grand Scenic II 1,9 dCi

Verfasst: 6. Jun 2004, 21:20
von PeterWap
Nun haben wir es gewagt und sind das erste mal mit unserem neuen Grand Scenic von Österreich aus in die Niederlande gefahren. Da wir bisher nur Kleinstwagen wie Suzuki Swift, Daihatsu Cuore oder noch früher 2CV gewohnt waren, haben wir uns schon auf die Pfingstreise mit unserem Großen gefreut.

Freitag Mittag, nachdem unser Kleine von der Schule nach Hause kam, sind wir gestartet. Beide Kinder in den Kindersitz, Gepäck in den Kofferraum, Mineralwasser in die Türfächer, Brötchen ins gekühlte Handschuhfach und Spielsachen, Bücher sowie Gameboy in die hinteren Bodenfächer. Zum Schluss noch die Reinigungstücher und ein paar kleine Nascherein in die Laden unter die Vordersitze.

Bluetooth GPS Empfänger liegt dank Panoramadach in der Variobox und am Nokia 6600 läuft Wayfinder (wen es interessiert: www.wayfinder.com ). Die optimale Route unter Stauberücksichtigung vom Handy berechnen lassen und festgestellt, dass nun 1.000 km vor uns liegen.

14:00 Uhr und wir fahren los. Bei der nächsten Tankstelle nochmals günstigen Diesel getankt, Reifendruck kontrolliert und die Scheibenwaschanlage aufgefüllt. Motoröl habe ich bereits zu Hause vorm ersten Start kontrolliert.

Generell bin ich mit dem Ölverbrauch des Autos sehr zufrieden, da nach den ersten 5.000 km sich der Ölstand lediglich um einen halben Teilstrich am Messstab bzw. ein Kästchen auf der elektronischen Anzeige im Cockpit nach dem Starten verändert hat.

Wir fahren bis Nürnberg mit ca. 130-140. Der Wagen liegt sehr ruhig auf der Straße absolut keine Probleme. Verglichen mit der GPS Geschwindigkeitsangabe am Handy, zeigt der Tachometer nur 3-4 km/h mehr an. Bin von der geringen Abweichung positiv überrascht, wird aber sicherlich etwas mehr werden, wenn die Reifen mal abgefahren sind. Habe wegen der Kinder V-max nicht testen wollen aber auf 170 beschleunigt der Grand Scenic mit dem 1,9 dCi Motor ohne Probleme, der Verbrauch am Bordcomputer steigt dabei deutlich an und pendelt zwischen 7,5 und 8,5 herum.

Richtig laut wir der Motor eigentlich meines Erachten nie. Jedoch sind ab 140 die Windgeräusche sehr deutlich zu hören. Ob das am Panoramadach liegt, wie im Forum immer behauptet, oder von der Karosserie kommt, konnte ich nicht eindeutig feststellen. Jedoch egal, da erstens das Auto so wie so nicht zum Rasen gedacht ist, zweitens ich kein Raser bin und drittens wir bereits das AB-Kreuz bei Nürnberg, wo die A9 von München in die A3 mündet, passiert hatten und die A3 jetzt endgültig voll war und man nun doch nicht mehr schnell fahren konnte.

Aber wir hatten Glück, kein Stau lediglich eine etwas volle Autobahn mit noch flüssigem Verkehr. Auch hier überzeugte die höhere Sitzposition des Scenic voll. Ich hatte immer Überblick über die vor uns fahrenden Fahrzeuge und konnte viel defensiver als sonst fahren.

Den Kindern wurde es nun etwas langweilig und wollten gerne bei jedem blauen P-Schild auf der Autobahn anhalten. Das klappte am Anfang mit Hilfe der großzügigen Getränkeauswahl in den vielen Scenic Boden- und Seitenfächern recht gut, jedoch wurde der Trick „ich muss mal ganz dringend und da sehe ich schon ein blaues P“ von meiner Frau und mir bald durchschaut. Der Bordcomputer zeigte nun auf Höhe Frankfurt eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 105 km/h. Da der Computer die Stillstandszeiten des Fahrzeugs nicht mit berechnet, konnte ich meiner Frau vorrechnen, dass wir bereits 2 Stunden auf diversen AB-Parkplätzen verbracht hatten. Egal, bei einem so tollen Auto kann man sich den Spruch „Der Weg ist das Ziel“ vom Renault Mitbewerber ruhig ausleihen.

Während der ganzen Reise hat die Klimaelektronik ständig für angenehme, gleichbleibende Innentemperatur gesorgt. Die Programmierung ist wirklich intelligent, denn wenn man wegen eines stinkenden LKW die Umlufttaste drückt, springt automatisch die Klimaanlage an und sorgt für trockene Luft, damit die Fenster nicht beschlagen.

Bei der Hinfahrt war es eher kühl und regnerisch, aber bei der Rückfahrt haben wir die Vorteile der Klimaanlage bei 26 Grad und Sonnenschein genießen können. Die seitlichen Sonnenrollos an den beiden hinteren Türen sind sehr gut gelöst und wir erinnerten uns an die Zeit als wir noch so runde unhandliche Netze auf die Fenster geklebt hatten, die entweder kurze Zeit später wieder heruntergefallen sind oder seitlich die Sonne zum Ärgernis der Kinder durchgelassen hatten. Lediglich das Einhängen der Scenic Sonnenrollos ist nicht unbedingt gut gelöst, da für Kinder zu schwer zu bedienen.

Beim, wegen des tollen Raumgefühls gekauften Panoramaglasdach, sollte man aber bei starker Sonneneinstrahlung die Sonnenrollos schließen, um nicht durch eine kälter eingestellte Klima die Einstrahlung zu kompensieren. Meine Frau und ich, aber auch unsere beiden Kinder, hatten bei den geschlossenen Rollos wieder deutlich gemerkt, wie sehr uns doch unser großes Glasdach gefehlt hätte, wenn wir den Wagen ohne Panoramadach bestellt hätten.

Am Dienstag wieder zu Hause angekommen, kann ich resümierend sagen, unser Großer hat die Reise toll überstanden und gemeinsam hatten wir festgestellt, dass wir noch nie so entspannt und bequem die 2.000 km gefahren sind.

Übrigens, der Verbrauch lag, mit Tankbelegen berechnet, bei 5,5 l und kann meines Erachtens für so einen Wagen akzeptiert werden, muß aber sagen, dass ich außer einige kurze 170 km/h Stücke generelle mit 130-140 gefahren bin.

Peter