Grand Scenic 1.9 dCi 130PS Bj 2007 Exception

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tigerflieger
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Grand Scenic 1.9 dCi 130PS Bj 2007 Exception

Beitrag von tigerflieger »

So, Servus Leute,
ich möchte mal die ersten 3000 km mit unserem neuen Wägelchen festhalten. Gefahren wurde neben dem normalen Stadt- / Überlandmix über Weihnachten / Neujahr von Stuttgart erst nach Würzburg, danach nach Ostfriesland. Nachts auf der Autobahn, kann man schön laufen lassen :D ...


Karosserie und Laderaum
Nun ja, es ist ein Grand Scenic. Also sollte für 3 Personen alles für 2 Wochen Verwandte abklappern reinpassen. Ging auch. Erschwerend kam jedoch hinzu, dass eine der drei Personen erst 1 Jahr ist und ausserdem in den 2 Wochen Weihnachten und der erste Geburtstag des Knirpses liegen.
Aber nun, Gepäcktrennetz reingebaut und alles rein. Die Koffer, etc war kein Thema, schwierig wurde es dann auf der Rückreise mit Dreirad (Geschenk), Schlitten (Geschenk) und Buggy (kein Geschenk, Serie). Das erinnerte dann eher an Tetris 3D mit n-eckigen Teilen. Aber es ging alles rein.
Negativ aufgefallen ist das Trennetz. Bei herausgezogenen Kopfstützen und belegten hinteren Sitzen muss man ganz schön nachlassen, um es nicht zu arg zu spannen. Es empfiehlt sich, die Sitze nach vorne zu schieben, dann kommen längere Personen auch nicht mit der eingehängten Querstange des Netzes in Konflikt. Dann bleibt aber ein Zwischenraum zwischen den unteren Gurten und den Rücksitzlehnen. Insgesamt hat man das Gefühl, als sollte die obere Befestigung etwa 5 cm weiter hinten liegen.
Das Fahrzeug ist insgesamt übersichtlich, man hält eher etwas zu viel Abstand ein, insbesondere nach vorne. Aber besser als andersrum. Erklärend sei hier hinzuzufügen, dass unser Mazda Premacy eine subjektiv längere Schnauze hatte.
Verbesserungswürdig ist jedoch, dass bei Regenfahrten auf der Autobahn das Wasser der Frontscheibe stark nach aussen gedrückt und nicht nach oben abgeleitet wird. Das führt dazu, dass nach kurzer Zeit die Sicht in und durch die Aussenspiegel erheblich eingeschränkt wird. Das kann man besser lösen, siehe z.B. die B-Klasse.


Sitze und Innenraum
Da kann man nicht meckern, die Sitze sind sehr gut. Wenn man sich daran gewöhnt hat, diese recht steil einzustellen. Für die halbliegende Eierkraulposition sind sie nicht geeignet. Lediglich der Verstellbereich des Lenkrades sollte größer sein. Ich für meinen Teil habe die Wahl zwischen "weit weg" und "sehr weit weg". 5-10 cm mehr in Richtung Fahrer würden nicht schaden, zumal die Sitzverstellung das hergibt.
Der Innenraum macht, insbesondere bei Teilleder, einen sehr guten Eindruck, nichts klappert. Ablagefächer sind in mehr als ausreichender Anzahl und Größe vorhanden. Ab und an muss man weniger benutzte Gegenstände schon fast suchen. Vorteil ist, dass alles weggeräumt werden kann und nichts im Innenraum "umeinanderfährt".
Mit 5 Personen hat man immernoch ausreichend Platz, auch wenn der hintere mittlere Sitz der schmalste ist.
Das erste Putzen nach dem Urlaub bescheinigt eine durschnittliche Anfälligkeit für Schmutz, das Teilleder punktet hier wegen seiner Pflegeleichtigkeit. Grausam ist der Teppich im Kofferraum, aber nun schützt eine Umzugsdecke für 3,50€ aus dem Baumarkt den Kofferraum vpr den im Winter permanent dreckigen Buggyrädern.


Motor und Fahrleistungen
Nach einem 1.9 Liter 100PS Benziner im Mazda auf einen 130PS Diesel mit ebenfalls 1.9 Liter Hubraum umgestiegen. Man kann hier durchaus von Welten sprechen. Der Antritt und Durchzug sind sehr gut, gerade auch auf der Autobahn merkt man das immens höhere Drehmoment. Das Fahrzeug hält willig das Tempo, auch bis 190 km/h. Lediglich auf der A81 Höhe TBB fiel er dann auf etwa 160 km/h ab. Aber da war unser Mazda mit Mühen bei 120 km/h angelangt.
Interessant ist jedoch, dass man meint, per Tempomat einen besseren Durchzug zu haben als per Pedal. Mit gesetztem Tempomat marschiert der Wagen auf die Zielgeschwindigkeit zu wie ein Stier, mit dem Gaspedal scheint er sich da erheblich schwerer zu tun.
Nachdem ich ihn dann mit Tempomat 160 - 190 km/h gen Norden gejagt hatte (selbverständlich erst nach etwa 30km warmfahren), lag der Verbrauch für diese Etappe bei 7,8 L / 100km. Ein mehr als akzeptabler Wert, denke ich. Aber dann fing die Tankanzeige schon bei ca. 40 verbrauchten Litern an zu meckern, die Restkilometeranzeige schwafelte was von unter hundert Kilometern bis Stillstand. Eingefüllt wurden dann etwa 43 Liter, das hätte noch für 200km Volldampf gereicht. Insgesamt fiel aber auf, dass bei hohem Dauertempo die Abweichung zwischen BC und realem Verbrauch höher ist als bei reinem Alltags-Mischbetrieb.
Positiv fällt jedenfalls auf, dass bei allen Geschwindigkeiten das Geräuschniveau sehr niedrig blieb, trotz Winterreifen.
Das Fahrwerk kann gut und gerne als straff bis sportlich eingestuft werden, kurze Stöße könnten besser abgefangen werden. Dafür fängt es bei langen Wellen und Lastwechseln sehr spät an zu schwanken. Mit dem Serientrimm sind für einen Wagen mit diesem Gewicht und diesem ungünstigen Schwerpunkt hohe Kurvengeschwindigkeiten drin.


Fazit
...kann man nach 3.000 km noch nicht ziehen. Aber ich denke, dass wir die Wahl nicht bereuen werden, die Zeichen stehen gut.

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