Reisebericht Scenic 2.0dCi, Bj.07 über den Polarkreis

Archivordner für Beiträge vor 2009
Antworten
frankpat
Regelmässiger Fahrer im Forum
Regelmässiger Fahrer im Forum
Beiträge: 153
Registriert: 22. Jan 2005, 23:04
Scenicmodell: Scenic 2
Kurzbeschreibung: 2.0 dCi, 150PS, Automatik
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Reisebericht Scenic 2.0dCi, Bj.07 über den Polarkreis

Beitrag von frankpat »

Mit meinem alten Scenic, Diesel 1,9l, 98PS, 5-gang, Bj.98, habe ich problemlos meinen Wohnwagen (1000kg) einige Male quer durch Europa bewegt.
Nun bildete ich mir einen Automaten ein und es wurde wieder ein Scenic Diesel, diesmal mit 2l, 150PS und 6-Gang-Automatik.
Mit 1600km am Tacho ging es los. Ich hatte Hemmungen mit einem so neuen Auto und einem Wohnwagen hintendran auf große Fahrt zu gehen, aber die Werkstätte versicherte mir, es sei kein Problem.

Reiseroute:
Von Wien über Regensburg nach Rostock. Mit der Fähre nach Trälleborg.
Ein Stück die schwedische Ostseeküste entlang, dann nach Jönköping, Vadstena, Linköping, Stockholm, Uppsala. Weiter am Bottnischen Meerbusen bis Lulea.
Dann ins Landesinnere, bei Jokkmokk über den Polarkreis, über Kiruna nach Narvik.
Mit der Fähre auf die Lofoten, weiter nach Vesteralen. Zurück aufs Festland.
Die Küste hinunter nach Trondheim, dabei wieder den Polarkreis überquert.
Ins Landesinnere zu Geirangerfjord, Sognefjord, Hardangerfjord.
Entlang der Hardanger Vidda (Hochgebirge!) in die Telemark.
Mit der Fähre von Kristiansand nach Dänemark.
Zig-zag durch Dänemark und durch Schleswig-Holstein bis Hamburg.
Nach Wien über Potsdam und Regensburg.

Wir blieben fast 8 Wochen aus und legten dabei 12900km zurück, davon 3300km solo. Kraftstoffverbrauch 9,2l/100km im Mischbetrieb, d.h. solo und mit Wohnwagen. Der Wohnwagen braucht davon ca 2-2,5l.
Der Alte brauchte auf einer ähnlichen Reise nur 7,7l/100km im Mischbetrieb.
Die Automatik und 50% mehr Leistung, bzw 70% mehr Drehmoment wollen halt gefüttert werden.

Der Scenic und die Automatik bewährten sich prächtig.
Schaltvorgäge hört man nur ganz leise, aber man spürt sie nicht. Immer ist der richtige Gang drinnen, bergauf aber auch bergab. War das Anfahren mit dem Wohnwagen am Berg und womöglich noch rutschiger Fahrbahn bisher immer ein Balanceakt zwischen Motorabwürgen, Kupplung malträtieren und Räderdurchdrehen, so fährt man jetzt einfach mit ganz wenig Gas weg.
Zum Ziehen eines Wohnwagens ist er vielleicht etwas zu lang übersetzt, die 6. kommt wenig zum Einsatz. Aber dazu ist er ja nicht gebaut. (Beim Alten war die 5. gerade richtig.)
Am Berg fahre ich gerne etwas höhertouriger als es die Automatik tut, aber es gibt ja den Handeingriff, da kann man zurückschalten. Allerdings ist dann der Verbrauch etwas höher, das kann man am Tripcomputer ablesen.
Wesenlich leiser und mit einer souveränen Kraftentfaltung (Kunststück, bei 150PS und 340Nm). Dadurch fahre ich jetzt Steigungen unbewußt schneller. Das kostet natürlich Treibstoff. Kurzzeitig werden schon 20l und mehr angezeigt.
Anfangs war ich mit der Automatischen Parkbremse anstelle der Handbremse recht skeptisch. Aber es ist eine Verbesserung, vor allem im Verein mit der Automatik.

Vollbeladen und mit 75kg auf der Anhängerkupplung ist er sehr komfortabel zu fahren. Leider ist das unbeladen nicht ganz so. Querrillen sind dann deutlich zu spüren und die Bremse ist dann sehr nervös.

Er ist auch praxistauglicher als der Alte. Die Türen gehen weiter auf, die Fensterheber arbeiten auch bei abgestelltem Motor, Hupe nicht nur mit kleinen Knöpfchen zu bedienen und auch ausreichend laut.
Viel mehr Ablagemöglichkeiten. Sitzverstellung ohne Fingerbrechen.

Die breiteren Reifen gefallen mir weniger. Bretthart, teurer und wahrscheinlich schneller abgefahren.

Im Moment bin ich mit meiner Wahl sehr zufrieden.
Der Neue ist im Vergleich zum Alten ein Quantensprung, 10 Jahre Automobilentwicklung sind eben nicht wegzudiskutieren.
Hoffentlich ist er genauso zuverlässig wie der Alte.
Gruß
Frank

Antworten

Zurück zu „Erfahrungsberichte - Archiv“