Die kurze Geschichte meines 2005er Grande Scenic 1.5dci

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Biggeron
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Die kurze Geschichte meines 2005er Grande Scenic 1.5dci

Beitrag von Biggeron »

Hier die kurze Geschichte (zeitlich gesehen) meines ersten Grand Scenic:

Im Oktober 2014 traf ich eine Entscheidung, die sich später noch als großer Fehler herausstellte.

Ich verkaufe meinen wunderschönen Megane Grandtour 2011 und hole mir etwas Günstigeres mit mehr Platz.
Die Wahl fiel auf einen Renault Grand Scenic Expression Luxus.
Baujahr 2005; 124.500km; 1.5 dci 74 kw.

Angaben laut privatem Verkäufer: Turbo Neu – Zahnriemen gewechselt.
Preis: 3.900,- Euro!

Fahrzeug sah, bis auf ein paar Kratzer und Dellen, ganz vernünftig aus. Fuhr sich ganz OK und der Innenraum war in Ordnung.

Obwohl ich eigentlich Putzen hasse, verbrachte ich sogar 4 Stunden damit, das Fahrzeug richtig schön zu machen! War sehr zufrieden damit :) Gutes Auto!

Neue Winterreifen müssen her!
Um 13 Uhr hatte ich einen Termin in der Renault Werkstatt um die Räder umzustecken. Also die Mittagspause von 12 auf 13 Uhr verschoben und ab in die Werkstatt.
Dort angekommen habe ich dem Mechaniker kurz geholfen die Ränder zu montieren.
Bei einem Blick ums Auto stelle er dann fest, dass eine Bremsleitung locker ist. Aber kein Problem, da war nur ein Klipp nicht in der Halterung.
Auf die Frage, ob er auch die Flüssigkeiten überprüfen sollte, antwortete ich mit „Ja bitte, vor dem Winter sicher nicht schlecht“.

Scheibenflüssigkeit OK (hatte ich frisch aufgefüllt) – Kühlerflüssigkeit nur bei -10°C, da muss noch Frostschutz rein; check – Ölstand zu niedrig!
Er zeigt mir den Ölmessstab… ist ja unter Minimum!
Gut, Öl nachgefüllt (recht viel) und noch den Tipp bekommen, ich solle den Ölstand im Auge behalten. Alles klar, ist ein altes Auto, kann ja sein.
Noch die Lichter kontrolliere – Öl absitzen lassen – Ölstand laut Messstab OK

Rechnung gleich mitbekommen (eh logisch) und erst mal Richtung Waschstraße (die ist gleich ums Eck). Auto sauber – alles cool
Auf in die Arbeit! Bin schon spät dran! Nach der zweiten Kurve (400m nach der Werkstatt) nahm das Auto plötzlich kein Gas mehr an. Nanu? Was ist denn da los? Grad noch um die Kurve (da geht’s steil bergauf) und plötzlich nahm das Auto wieder Gas an. Aber ich war nicht auf dem Gaspedal! Wie eine Rakete schoss der 1,5dci nun los und ich konnte nichts machen! Hinter mir eine Rauchschwade, dass 7 Autos stehen bleiben mussten.
Nach 10 Metern horrorfahrt mit laut dröhnenden Motor manövrierte ich die Höllenmaschine in eine Einfahrt zu einem Bauern rein und hoffte, dass ich den Motor mit der Bremse „abwürgen“ kann! Denn wenn ich auf die Kupplung trete ist das sein sicheres aus. Mitten im Hof des Bauern blieb ich nun stehen – hinter mir eine Rauchwand.
What the f*cking hell was that????

Der Bauer kam grad mit seine Gummistiefeln ums eck. Ganz geschockt! Alles ok? Ich stand schon 50m vom Auto entfernt, weil ich dachte, jetzt brennt mir die Kiste ab!
Handy raus – Werkstatt angerufen!
Er kam sofort und wir schleppten die Kiste zurück in die Werkstatt.

Erste Vermutung – Turbo kaputt! Na toll, das kostet bestimmt einen Tausender .
Der Mechaniker machte sich gleich ans Werk. Alles abgebaut. Der Turbo ist zwar sehr heißt (btw. der ist ja Neu!) aber alles sieht in Ordnung aus.
Aha, also doch schlimmer. Kolben hinüber es drück zwischen den Kolbenringen ins Kurbelwellengehäuse. (Sorry, falls ich es falsch ausdrücke. Bin kein Mechaniker)
Juhu! Ich hab eine Schrottkiste gekauft.

Ich stand mehr oder weniger fassungslos neben dem Auto. Mechaniker, Chef und Chef Sohn (beide KFZ Meister) mit dem Blick aufs Auto.
So eine verdammte Sch***! Dachte ich mir.
(Ich rege mich über solche Dinge aber nicht sonderlich auf. Denn ob ich weine oder lache – kaputt ist kaputt)

Ich überlege kurze und meinte zum Chef. Wie kann das sein? Boardcomputer sagt „Oil OK“ und laut Ölmessstab fehlte so viel! (ich erfuhr dann, dass es 3 [in Worten - Drei] Liter waren)
Ölablassschraube auf – Öl raus – und messen wie viel es ist.

Und siehe da, der Boardcomputer hatte recht. Das Öl war OK! Es waren 8 statt 3,75 Liter im Motor.
Der verdammte Ölmessstab ist VIEL zu kurz! Sieht zwar nach dem originalen aus, ist aber um ein paar Zentimeter zu kurz.

(Was ist bei der Nachhause Fahrt passiert? Wenn viel zu viel Öl im Motor ist, baut sich ein sehr hoher Druck im KW Gehäuse auf. Dieser Druck entweicht durch die Motorentlüftung und irgendwie saugt der Turbo dass dann an. Also bekommt er keinen Diesel durch die Injektoren, sondern nimmt sich einfach das Öl und der Motor „legt den Turbogang ein“. )

Die richtige Menge Öl also rein! Den Luftfilter noch kontrolliere.. Probefahrt..
Ich sagte gleich: Ich fahre sicher nicht! Das soll jemand mit Mechaniker Ausbildung machen.
Und was passierte? Das gleiche verdammte Problem. Da wird also der ganze Ansaugtrakt voll mit Öl sein und wenn dies dann die passende Temperatur bekommt – siehe oben.

Also alles sauber gemacht und habe das Auto am nächsten Tag geholt.
Diesen „Fehler“ mit dem Ölmessstab übernahm die Werkstatt. Danke an dieser Stelle.

Kleinere Elektronische Probleme stehen am Tagesprogramm.
Wenn ich auf die Bremse trete, „marschiert“ der Heckscheibenwischer los / Rückwärtsgang rein und die Heckklappe entriegelt sich.
Der Radiodisplay fällt manchmal aus und die Parkbremse zeigt öfters mal einen Fehler.

Es wird Mitte Dezember und ich musste beruflich am Samstag los. Nach einer Weile habe ich mir gedacht.. hmm, die Heizung könnt aber auch besser sein! Aber noch nichts dabei gedacht.
Irgendwann kam es mir dann doch komisch vor und hab die Heizung voll aufgedreht.. immer noch kalt..
Hab die Wassertemp. im Auge behalten und als ich gemerkt habe, dass diese steigt, bin ich sofort stehen geblieben. Kurz gewartet und nach 100m war eine Tankstelle da.
Mein Vater hat mich dann schnell zur Arbeit gebracht und er und der Renault Dealer haben den Scenic dann abgeschleppt (Anhänger).
Der Ausgleichsbehälter war leer. Also muss irgendwo Kühlwasser austreten.

Es war irgend ein blöder O-Ring und das Kühlsystem musste neu abgedichtet werden. Waren 600 Euro oder so. Ich weiß es gar nicht mehr.
Gut, Auto läuft wieder normal.

Nur ein Monat später (wir sind jetzt im Jänner) das nächste Phänomen.
Auto zieht beim Gas geben nach rechts. Was ist nun schon wieder los?
Dazu leuchtet bei Bergauffahrten der Fehler „Einspritzsystem prüfen“ auf.
Und wieder mal in die Werkstatt…
Spurstangenkopf ausgeschlagen.. ok, kenne ich, ist ja mein Dritte Renault schon..
Und laut Fehlerauslese spinnt der Ladedrucksensor.. aber sollte kein Problem sein.

März:
Die Parkbremse löst hinten links manchmal nicht vollständig. Und dazu „raunzt“ sie manchmal, wenn sie anzieht „iiiiiiihhhhhhhhhhhhhhhh“.
UND die Kupplung wird bald fällig.
Das mit der Parkbremse ist mir schnuppe, rauzt sie halt. Aber die Kupplung ist blöder.
Nicht nachdenken – weiterfahren heißt die Devise.

April:
„Einspritzsystem Prüfen“
Dass der Fehler „Einspritzsystem Prüfen“ aufleuchtete war schon ziemlich normal. Wenn ich Bergauf zu lange auf Vollgas war, kam dieser Fehler, war aber auch gleich schnell wieder weg, wenn ich nur kurz vom Gas ging.
Gestern auf der Autobahn 150km/h alles cool.
Heimweg wieder mit rund 150 km/h auch alles cool. Bin eine Abfahrt früher runter, weil da eine schöne Bergstraße nach Hause führt. Ging auch noch alles ohne Probleme und bin dies recht flott (was eben mit einem 1,5er Scenic so geht) gefahren.
Kreuzung auf die Hauptstraße kurz vor zuhause.. Keine Leistung mehr. Na bravo. Nahm nur in etwa so 10% Gas an und pfeift merkwürdig. Kam aber mit ach und krach nach Hause. Gut, Motor mal abstellen. Und wieder Starten. Springt normal an.
Bin dann (nur 10 Meter) gefahren – kein Gas.

Am nächsten Tag wollte ich mit dem Auto in die Werkstatt fahren. Schön langsam, denn er läuft ja auf Notprogramm. So der Gedanke.
Auto gestartet, alles noch normal. Jedoch hört sich der Motor gar nicht gut an. Schepperte richtig!
Na gut, hilft nix, ich muss in die Werkstatt. Nach nur einem Kilometer bin ich jedoch abgebogen und hab das Auto bei meinen Eltern mal abgestellt.
Werkstatt angerufen – ich schaffe es nicht! Bitte mit dem Anhänger holen kommen.
Leistung war also komplett weg und eben diese Geräusche.
Hab die Motorhaube aufgemacht und gesehen, dass es den Ölmessstab raus gedrückt hat und der Motorraum war schon voll mit Ölspritzern.
Nachdem mein Renault Dealer da war und wir das Auto auf den Anhänger stellten, sprang der Motor zwar wieder normal an, jedoch rauchte er schon blau/grau.

Erste Diagnose – Turbo hats zerlegt. Obwohl Neu.
Gut, bitte erst einen Kostenvoranschlag, lieber Renault Dealer.
Am zweiten Tag dann der Anruf.
Turbo, Kupplung, Stellmotor für die Parkbremse und noch weitere Dinge. 2.360,- Euro Reparaturkosten!

Dies spreng den Rahmen und somit Endet wohl auch die Geschichte meines ersten Renault Grand Scenic II Ph. 1.

So wie er nun da steht, soll er nun nach Rumänien verkauft werden. Hoffe auf Rund 1.500,- Euro
Zuletzt geändert von Biggeron am 16. Apr 2015, 15:05, insgesamt 1-mal geändert.

seven
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Re: Die kurze Geschichte meines 2005er Grande Scenic

Beitrag von seven »

Mein Mitgefühl!

Deine Geschichte ist der Grund, warum ich niemals ein Wagen von privat kaufen würde, wobei bei unserem Scenic 2 ja auch schon ein paar faule Eier zum Vorschein gekommen sind, natürlich
erst bemerkt, als die Gebrauchtwagengarantie schon Geschichte war.

Viel Glück/Erfolg beim nächten Kauf!

Biggeron
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Re: Die kurze Geschichte meines 2005er Grande Scenic

Beitrag von Biggeron »

Ich werde wohl dem Scenic treu bleiben und mir einen 2009 Grand Scenic holen. Vom Händler!

motte
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Re: Die kurze Geschichte meines 2005er Grande Scenic 1.5dci

Beitrag von motte »

Mein Beileid. Das nenne ich aber echt mal Pech.

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Re: Die kurze Geschichte meines 2005er Grande Scenic 1.5dci

Beitrag von Megane dCi »

Solche Geschichten kenne ich aus dem Megane Forum beim Megane 2 Ph.1. Ich hatte übrigens einen Megane 2 Ph.2 als 1,5 dCi und der hatte technisch gesehen nur das Problem mit den Spurstangen. Sonst lief das Facelift Modell super. Mein Scenic 3 1,5 dCi (allerdings Ph.1) von 2011 läuft ebenfalls seit 116.000 Km gut. Selbst die Spurstangen hat Renault in den Griff bekommen, bisher keine Probleme. Ich stelle jetzt mal die Behauptung auf, dass du mit deinem Megane 3 aus 2011 ebenfalls ohne nennenswerte Probleme geblieben wärst.

Biggeron
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Re: Die kurze Geschichte meines 2005er Grande Scenic 1.5dci

Beitrag von Biggeron »

Habe mir gestern nun einen Grand Scénic II Extreme 1,5 dCi DPF aus 2009 geholt.
Also der Facelift. Hoffentlich ist der besser.

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