Kabelbaum wechseln - Problematisch?

Beitrag von **Joe_Ho** » 30. Mär 2014, 20:58

Hallo Scenic-Gemeinde,
wir hatten uns vor ca. 3 1/2 Jahren einen IIIer-Grand-Scenic 1,5 dci gekauft und waren mit diesem sehr zufrieden. Im Dezember 2013 hatten wir uns einen neuen Grand Scenic dci 110 energy Start Stop bestellt, der Ende Februar geliefert wurde. Soweit so gut.
Diesen übernahmen wir am 28.02.2014 vom Händler. Schon beim ersten Tankstop (KM-Stand 38) machte dieser Probleme. In der Lenksäule klapperte es immer und es kam die Meldung "Lenkrad Drehen Start drücken". Der Wagen sprang aber nicht an. Erst nach ca. 1/4 Stunde und diversen Versuchen ist er wieder angesprungen. 2 Tage später wollten wir in den Urlaub fahren, das Gleiche nochmal. Der Wagen war aber endgültig nicht mehr zu starten (KM-Stand 150!). Über "Renault Assistance" wurde der Pannendienst gerufen; auch diesem gelang es nicht den Wagen zu starten. Er schleppte den Wagen zur nächstgelegenen Renault-Werkstatt. Dort steht der Wagen nun schon seit 4 Wochen. Zuerst wurde die Lenksäulenveriegelung gewechselt, was nichts brachte. Die Werkstatt möchte jetzt den Kabelbaum wechseln, ist sich allerdings nicht sicher, ob der Fehler danach behoben ist.
Nun meine Frage an die Techniker unter Ihnen. Mir - als Laie - scheint der Wechsel des kompletten Kabelbaumes nicht unbedingt trivial. D.h. die komplette Innenausstattung, Armaturenbrett etc. müssen wohl ausgebaut und der Wagen komplett neu verkabelt werden, oder? Ist dies so problemlos machbar? Ist danach mit Problemen zu rechnen? Ich habe immer vor Augen, wie ein Neuwagen in der Fabrik verkabelt wird und kann es nicht recht glauben, dass so etwas in einer Werkstatt problemlos gemacht werden kann.
Außerdem dauert das Ganze mind. nochmal 3 Wochen, d.h. wir bekommen dann ein fast 2 Monate altes - und auch noch repariertes - Auto zurück.
Für uns gibt es derzeit wohl 2 Alternativen. 1. Wandlung des Kaufvertrags und Geld zurück oder 2. neuer Kabelbaum eingebaut und entsprechend eine Wertminderung geltend machen.

Wie ist Ihre Meinung dazu? Entspricht ein Wagen mit einem gewechselten Kabelbaum 1:1 einem Neuwagen? Werden bei solch einem Wechsel irgendwelche - vom Werk beim Erstaufbau - installierte Sicherheitsaspekte (Versiegelungen, Dämmungen, ...) zerstört? Wir sind uns da echt total unsicher und haben kein gutes Gefühl.

Beitrag von **pompiers** » 30. Mär 2014, 21:25

...wenn wirklich der komplette Kabelbaum gewechselt werden soll/muß, heißt das, den Wagen bis aufs Blech "nackich" machen, mit allen Folgen einer solch umfangreichen Aktion (knisternde/klappernde Verkleidungen, nicht mehr korrekter Sitz der Innenausstattung und und und...)
(auch wenn die WS behauptet, alles so wie vorher - nö nö nö).
Eine Reparatur des KB hält auch Folgerisiken bereit.

Hier kann dir eigentlich nur eine unabhängige!!! Beratung weiterhelfen - ebenso bei deinen Fragen zu Wertminderung/Wandlung

Beitrag von **Schneemann** » 30. Mär 2014, 22:33

Wow ... Quality made [FACE SCREAMING IN FEAR]

Das Problem könnten die 3 Reparaturversuche sein ...

Sicherheitshalber schnell einen Anwalt zu Rate ziehen.

Liebe Grüße

Stephan

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Beitrag von **Bratkarofl** » 31. Mär 2014, 09:27

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass eine Werkstatt so gut wie nie die Qualität des Werks beim Zusammenbauen von sowas haben kann. Ich würd da auch die Finger weg lassen, wenn es darum geht, das ganze Auto zu zerlegen. Wenn es dagegen nur der Kabelbaum der Lenksäule bis zum Sicherungskasten ist, ist das wieder was anderes. Von anderen Herstellern, die ähnliche Probleme mit der Kombination "Elektronisches Zündschloß - Steuergerät - El. Lenksäulensperre" hatten, würde ich eher den Lenksäulen-Sperr-Stellmotor vermuten, aber das wird deine Werkstatt schon wissen. Das "Klappern" in der Lenksäule könnte auch ein Indiz dafür sein. Möglich wäre auch einfach eine schlechte Masseverbindung des Stellmotors oder eines Steuergeräts. M.E.n. sollten die erst mal die betreffenden Massepunkte auf Festsitz prüfen (eine der häufigsten Fehlerursachen bei derartig vernetzten Fahrzeugen) und dann ne Lastmessung (also Spannungsabfallmessung) vom Massepunkt zur Lenksäulensperre machen. Wenn der Steller seine Masse einfach von der Lenksäule bekommt, kann es auch sein, dass da ein Teil zu viel Lackiert oder irgendwo eine Schraube nicht ganz festgezogen ist. Das wären jetzt so meine Vermutungen.

MfG
Matze