Durchschnittsverbrauch und Anzeige im Bordcomputer

[Anfänger]

Analog ist dieses System nun wirklich nicht: Es zeigt diskrete Werte an und ist somit im Wortsinne digital. Das einzig möglicherweise analoge ist daran der Geber - dies könnte ein Poti sein, allerdings kommen ebenso digitale Geber verschiedener Form (z.B. Codierscheiben) in Frage.

Hier könnte man jetzt trefflich um des Kaisers Bart streiten, was man als "System " bezeichnet und was der Unterschied zwischen analog, digital und gestuft ("diskret") ist.
Im Ingenieurbereich hat man sich darauf geeinigt, Balkenanzeigen als "quasianalog" zu bezeichnen; die vom Poti als Messgröße übertragene Spannung wird analog gemessen,analog übertragen und dann halt von der Balkenanzeige "nur" quasianlog (aus Kostengründen diskretisiert) im Display so dargestellt, dass man einen analog-intuitiven Eindruck hat. Kein Franzose käme je auf die Idee, die Balkenelemente zu zählen, aber das ist ein anderes Thema...

Musikalisch gesprochen handelt es sich also um eine im AAD-System hergestellte CD.

Meines Wissens nach ist die Funktionsweise aller Tankanzeigen bei allen IIer Scenics gleich, unabhängig davon, ob sie jetzt einen Bordcomputer haben oder nicht.

Moderne Bordcomputer benutzen alle das selbe Verfahren, um die Reststrecke zu Berechnen:
beim Tanken wird entsprechend dem Wert des analogen Tankgebers ein bestimmtes Benzinvolumen angenommen, und von diesem wird dann der vom Computerrecht genau gemessene Spritabfluss abgezogen. Die Genauigkeit des Ausgangswertes ist dabei von der Tankgeometrie und der Füllstandsmenge zu Beginn der Neuberechnung abhängig. Dies erklärt auch, warum die Restkilometeranzeige nach "Volltanken bis zum Kragen" relativ genau und bei mehrmaligem teilweisen Nachtanken relativ ungenau ist.

So, und nun nach all dieser für den Alltag völlig unwichtigen Klugsch....rei wieder zurück zur Praxis beim IIer (Grand) Scenic:
1) Wenn die Reserveanzeige angeht sind ziemlich genau noch 8 Liter im Tank. Das reicht beim diesel je nach fahrweise noch für sichere 100-120 km
2) Wenn man das Auto immer ganz voll tankt (bis zum Auslösen; danach 20 Sekunden zum "Abschäumen" warten und dann langsam (!) von Hand bis zum erneuten Abschalten weitertanken), dann kann man beim Grand beruhigt weiterfahren, bis der Bordcomputer verbrauchte 58 Liter Sprit anzeigt; beim "Kurzen" kann's evtl etwas weniger sein.

Ganz leer fahren sollte man den Tank nie, damit die Einspritzanlage immer schön sauber bleibt.

[Roman Prinz]

Moin Folks,

habe jetzt mal die letzten vier Tankungen genau dokumentiert.

Durchschnittsverbrauch lt. BC immer 7,3 bzw. 7,4 l.

2x getankt bei noch zwei Balken: je ca. 50 l
2x getankt bei noch einem Balken: je ca. 53 l

Durchschnittsverbrauch bei allen vier Tankungen lt. Ausrechnung: 7,02 l bis 7,11 l ( fahre zu 85% Stadtverkehr ).

Ergo ist die Differenz zwischen Real und BC ca. 0,3l, was ungefähr einer Abweichung von 4% entspricht.

M.E. ist das absolut ok. Wobei ich dazu sagen muß, dass ich zur Fraktion der Randvolltanker gehöre. ( 2x mal nachtanken )

Gruß

Markus

[martinf]

die vom Poti als Messgröße übertragene Spannung wird analog gemessen,analog übertragen und dann halt von der Balkenanzeige "nur" quasianlog (aus Kostengründen diskretisiert) im Display so dargestellt

Nicht dass es darauf für die diskutierte Genauigkeit ankäme, aber warum bist Du Dir so sicher, dass sie analog übertragen wird?

Moderne Bordcomputer benutzen alle das selbe Verfahren, um die Reststrecke zu Berechnen:
beim Tanken wird entsprechend dem Wert des analogen Tankgebers ein bestimmtes Benzinvolumen angenommen, und von diesem wird dann der vom Computerrecht genau gemessene Spritabfluss abgezogen. Die Genauigkeit des Ausgangswertes ist dabei von der Tankgeometrie und der Füllstandsmenge zu Beginn der Neuberechnung abhängig.

Meinen Beobachtungen zufolge arbeitet der BC in meinem Scenic nach einem im Detail abweichenden Verfahren: Er misst augenscheinlich nicht nur einmalig zu Anfang den Füllstand und subtrahiert dann fortlaufend den akkumulierten Verbrauch, sondern misst den Füllstand auch während des Fahrbetriebs weiter und korrigiert seine Restfüllstandsannahme dementsprechend laufend. Dies lässt sich aus folgendem, bei meinem 1.5dCi immer wieder auftretendem, Effekt ableiten: Ich muss an einer Ampel anhalten und sehe staunenden Auges, dass die Restreichweite trotz stillstehendem Auto und gleichzeitig im Leerlauf vor sich hinnagelndem Motor langsam aber stetig zunimmt. Besonders beeindruckend ist dies direkt nach dem Tanken, wo Ampelstops den Durchschnittsverbrauch ja rapide steigen lassen: Hier kann man gleichzeitig (jedenfalls fast, man muss die Anzeige des BC ja umschalten) einen stetig steigenden Durchschnittsverbrauch und eine ebenso stetig steigende Restreichweite beobachten! Ich vermute, dass dieser Effekt auf eine Neubestimmung des Tankinhalts zurückzuführen ist. Die einzige andere Erklärung wäre eine Bedämpfung der Reichweitenanzeige, welche eine sukzessive "nachklappernde" Anpassung der Reichweite nach dem Schubbetrieb vor Ampelstop vollzöge.

Gruß,

Martin

[franzmann]

Ich muss an einer Ampel anhalten und sehe staunenden Auges, dass die Restreichweite trotz stillstehendem Auto und gleichzeitig im Leerlauf vor sich hinnagelndem Motor langsam aber stetig zunimmt. Besonders beeindruckend ist dies direkt nach dem Tanken, wo Ampelstops den Durchschnittsverbrauch ja rapide steigen lassen: Hier kann man gleichzeitig (jedenfalls fast, man muss die Anzeige des BC ja umschalten) einen stetig steigenden Durchschnittsverbrauch und eine ebenso stetig steigende Restreichweite beobachten!

Ist mir so noch gar nicht aufgefallen, kann ich aber nach heutigem Tanken bestätigen. Ursache ist wohl die wesentlich größere Zeitkonstante bei der Glättung des Reichweitenwertes im Vergleich zum Durchschnittsverbrauch, d.h. der an der Ampel wieder ansteigende Durchschnittsverbrauch liegt immer noch niedriger als der über den längeren Zeitraum zugrunde liegende Wert für die Reichweite. Wahrscheinlich wird aber auch die Reichweite beim Zurückstellen auf Null gesetzt und da dauert es mit der großen Zeitkonstante eine ganze Weile, bis letztlich der richtige Wert da ist. Ich war nämlich verwundert, dass der erste erscheinende Reichweitenwert nach dem Zurückstellen sehr niedrig war.

Gruß
franzmann

[Anfänger]

1) Reichweitenanzeigen haben genau so wie Tankanzeigen "elend lange" Zeitkonstanten, sonst würden ja jeder Berg und jedes Gefälle sowie jedes "Schwappen" im Tank (Beschleunigen,Bremsen,Kurven) sofort die ganze Anzeige in Unruhe bringen. Wie schon beschrieben, kann man das nach dem Tanken sehr schön sehen.

warum bist Du Dir so sicher, dass sie analog übertragen wird?

2)
a) weils die Scenics ohne Bordcomputer auch haben und
b) weil die gesamte digitale "peripherie" (Analog/Digitalumsetzer,Stromversorgung,Kabel) einfach zu teuer und hier schlicht unnötig ist.
Bei analoger Übertragung genügt ein zusätzlicher Signal"draht", und die Schwimmer/Potis sind billig, ausgereift und "benutzungssicher".

Gruss
Anfänger

[Steffen]

Habe nun das 1. Mal richtig vollgetankt.
Lt. BC sollten 40,6l reingehen - 41 l gingen rein.
Damit war auch der vom BC angegebene Verbrauch ok.
:nicken:
Gruß
Steffen

[scenicfan]

Habe nun das 1. Mal richtig vollgetankt.
Lt. BC sollten 40,6l reingehen - 41 l gingen rein.

Gruß
Steffen

wie wusstest du das 40,6l rein gehen sollten?

der verbrauch hängt vom letzten tanken ab,aber nicht vom tankinhalt.

wenn du noch nie richtiog vollgetankt hast kann es nicht stimmen.

beispiel:
ich tanke immer nur 2/3 voll(~40l),dann zeigt mir der BC einen verbrauch von 20l an,wenn ich dann wieder 20l tanke bin ich wieder bei 40l,obwohl ich 40l tanken müsste um richtig voll zu werden.

[Steffen]

Ich hatte vor 2 1/2 Wochen richtig vollgetankt und den BC resetet.

Letztes Wochende habe ich dann das erste Mal (eigentlich das 2. Mal, aber das vorherige Mal war ja eigentlich nur dazu da den Sollzustand herzustellen und zählt damit nicht) vollgetankt und die Angabe BC mit der Zapfsäule verglichen.

Ich hoffe jetzt ist das Missverständnis beseitigt.


Gruß
Steffen

[paulwe72]

die Abweichung ist ganz leicht zu erklären. Der BC misst eben den Spritverbrauch für die effektiven km die du gefahren bist , aber nicht jene Stehzeiten wo du bei der Ampel stehst. und dass wird schon sehr oft vorkommen bei einem Volltank.
Bsp.: Du könntest rein theoretisch ja auch den Tank leer machen ohne dass du je einen km gefahren bist. Also Auto starten und (theoretisch) sol lange laufen lassen bis der Tank leer ist. Das heisst , dass der BC nicht rechnen kann was das Auto auf 100 km verbraucht hat , weil es ja keinen einzigen km gefahren ist.
is vielleicht ein wenig kompliziert , aber die einzige Erklärung.
mfg Paul :nicken:

[zazikihelge]

Hallo Bordcomputerbeschwörer

Da hat Paulwe72 recht. Nicht nur wenn ihr an der Ampel steht, sondern auch bei Schritttempo. Theoretisch könnt ihr euren Tank bei Schritttempo leer fahren und der Durchschnittsverbrauch merkt es nicht. Also glaubt nicht jeder Elektronik oder Messung. Allerdings ist so ein Durchschnittsverbrauch schon ein guter Richtwert.
Wenn ihr wirklich wissen wollt was eure Karre so braucht, dann macht euch eine Excel-Tabelle in die ihr die getankten Liter und die gefahrenen Kilometer eintragt. Wenn ihr dann so 10.000km hinter euch habt, ist es genauer.

Gruß
HELGE