So einfach ist das m.E. nicht. Wenn eine Firma zunächst unter Zuhilfenahme von Subventionen eine hochautomatisierte Fertigung in Deutschland aufbaut, weil Automatisierung der richtige Weg zu Konkurrenzfähigkeit sei, um bald danach Automatisierung wegen der damit verbundenen Flexibilitätseinbußen als Irrweg zu brandmarken und (wieder subventioniert) weiterzuziehen, dann liegt in der dieser Umentscheidung zu Grunde liegenden offensichtlichen Fehleinschätzung klar ein Managementfehler. Und für den sollte das Firmenmanagement, die Consultants und die Kapitalgeber bezahlen, nicht aber die öffentliche Hand und der Steuerzahler. Nicht der Markt zwingt Nokia zum Umschwenken, sondern eine hausgemachte Fehleinschätzung desselben. Da wäre es falsch verstandener Wirtschaftsliberalismus, die Nokia-Managern als marktkonform handelnde Spielbälle von ihnen nicht zu verantwortender globaler Marktkräfte zu betrachten und ihnen einfach die marktwirtschaftliche Absolution zu erteilen. Manche Unwägbarkeiten des Marktes waren vielleicht nicht vorauszusehen, aber dass ein im Prinzip gesättigter Handymarkt nur durch immer stärkere Differenzierung in immer mehr Nischenprodukte am Leben zu erhalten ist, das wusste nun wirklich jeder in der Branche seit Jahren...Anfänger hat geschrieben:Man kann Nokia nicht vorwerfen, dass sie ausnutzen, "was geht". So ist der Kapitalismus nun mal.
Nur meine unmaßgebliche Meinung,
Martin