Kaizen (deutsch: KVP)

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Anfänger
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Kaizen (deutsch: KVP)

Beitrag von Anfänger »

Liebe Scenicer,

ich habe dieses Thema auf Anregung von Roger (Turbo-Driver) neu "aufgemacht", da es doch für viele im Forum interessant zu sein scheint.
Dies kann man ja an den vielen "offtopics" unter Anderem im Beitrag Scenic Facelift Oktober 2006! sehen.

Ich habe hier "Sonstiges" gewählt, weil das Thema den Scenic über die (zu diskutierende) Produktionsqualität unmittelbar betrifft und ich finde, dass es daher eben nicht in den "Smalltalk" gehört.

Bitte lest euch zur Einstimmung alle erst einmal die (meiner Meinung nach recht gute) Beschreibung in der Wikipedia HIER durch, damit wir alle in der nachfolgenden Diskussion unter den gleichen Begriffen ("Definitionen") auch das gleiche verstehen.

Vielen Dank!

Anfänger

Roman Prinz
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Beitrag von Roman Prinz »

@Anfänger :nicken: :respekt:

Nur zur Info:

KAIZEn = KVP ( Kontinuierlicher Verbesserungsprozess oder auf neudeutsch CIP = Continuous Improvement Process ).

Die Theorie besagt, das dies nur im Zusammenhang mit der sog. permanenten Krise funktioniert.
Will sagen, es geht immer weiter, deshalb auch K = kontinuierlich, nicht mit dem bereits Erreichten zufrieden sein.

Salut

Roger

Anfänger
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Beitrag von Anfänger »

Die Theorie besagt, das dies nur im Zusammenhang mit der sog. permanenten Krise funktioniert.
Die Praxis zeigt, dass es ohne "Leidensdruck" (=permanente Krise) eben auch nicht geht.

Spätestens dann, wenn die "Vorgesetzten" (meist im mittleren Management) endlich mitbekommen, dass durch die angestrebten Verbesserungen (oder manchmal auch schlicht durch das "Aufschreiben" der Prozesse im "ist"-Zustand) ihre eigenen "Königreiche" in Gefahr sind, und dass auch "Ameisen" gelegentlich weiter gebildet werden müssen wird oft versucht, das bereits erreichte wieder rückgängig zu machen; siehe Bernds Einwand.

Von "Nix" kommt bekanntlich "Nix". KVP (oder allgemein: "Qualität") ist eine Einstelllung ("Attitude"), die oft erst gelernt werden muss.

Wenn da dann die Geschäftsführung nicht 100% dahinter steht, gute Nacht...


Was hatte sich schon der alte Jenatzy 1899 auf sein Auto gepinselt:
"jamais content" (Niemals zufrieden!)

Aber im positiven Sinne, nicht so wie es die IGM jetzt bei der Auto 5000 in Wolfsburg meint!!! Dabei müssten die Mitarbeiter dort das als ehemalige Arbeitslose das doch am allerbesten kapieren...
Armes Deutschland!

Gruß
Anfänger

P.S. (ohne weiteren Kommentar) http://auto-presse.de/news-auto.php?act ... wsid=12298

Nersgatt
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Beitrag von Nersgatt »

Moin!

Ich kann Anfängers Einwände gut nachvollziehen. Ich arbeite in einer Firma, die Branchensoftware für mittelständischen Industriefirmen macht. Die Einführung ist oft extrem schwierig.

Oft ist es so:
Am Anfang ist der Projektleiter von der neuen Software begeistert, und möchte es so schnell wie möglich einführen. Nebenbei gleich noch ein paar Prozesse verbessern. Am Anfang ignorieren die Mitarbeiter das. Je mehr sie merken, dass sich etwas an ihrem gewohnten Arbeitsablauf ändern soll, desto mehr sträuben sie sich. Meist gehörter Satz: "Das haben wir doch nie so gemacht...".
Das Ganze steigert sich dann immer weiter. Es gibt immer mehr Spannungen. Und dann gibt es 2 Arten von Firmen:
1.) Der Projektleiter hat die Macht (und Deckung der GL), die Änderungen durchzudrücken. Nach einer Einlaufphase von 2-3 Monaten werden die Mitarbeiter immer zufriedener
2.) Der Projektleiter hat nicht die Macht. Er versucht mit den Mitarbeitern Kompromisse zu finden, bis die gesamten alten Prozesse des Kunden in unserer Software abgebildet sind. Dann hat man eine neue Software, die aber nichts neues kann. Die Mitarbeiter sagen: "Die neue Software ist schlecht". Außerdem wird nach Bugs gefahndet, die in Wirklichkeit keine sind, nur um behaupten zu können, man könne mit der neuen Software nicht arbeiten. Alles würde jetzt doppelt so lange dauern, wie vorher.

Firmen, wo wirklich alle Mitarbeiter mitziehen und auch Freude daran haben, etwas zu verbessern, finde ich selten.

Gruß,
Jens

MaikvanFeig
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Beitrag von MaikvanFeig »

Im Rahmen von "KAIZEN" wird in den Produktionswerken dieser Welt momentan alles und jeder hinterfragt.
Muss das Werkzeug da liegen? ist es dort nicht besser? warum kann der Arbeitsplatz nicht so aussehen? Müssen die Einzelteile so verpackt sein?

Man verspricht sich davon
- effizienteres Arbeiten (kürzere Taktzeiten)
- Kostensenkung
- Aufdecken von Kostentreibern
- und einiges mehr

Grundgedanke: "Wr sind ständig in der Krise" (Toyota hat´s mit Erfolg vorgemacht ).

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