Jacques hat geschrieben: ↑29. Aug 2018, 08:59
So so, das Öl wird kalt also zäher und warm dünnflüssiger - und das schon nach 18 Monaten. :lol:
Die alten Einbereichsöle waren wirklich nicht so pralle, heute wirst Du in der Regel selbst nach 5 Jahren keinen wesentlichen Unterschied feststellen können. Es gibt genug Fallstudien von Speditionen und anderen rollenden Gewerben, die das Öl jahrelang mittels der sog. Öldialyse filtern und reinigen liessen. Ergebnis: Selbst Motoren mit hohen Laufleistungen behielten die Verschleissgrenze an der Nauwagentoleranz und sparten somit sehr viel Geld. Lediglich ein verschwindend kleiner Teil musste dabei durch Frischöl ergänzt werden. Lasst euch also nicht verrückt machen.
Du vergleichst hier wirklich LKW-Motoren, die eine eigene Ölaufbereitungsanlage an Bord haben und ein doch "etwas" anderes Fahrprofil als der normale PKW-Nutzer haben, miteinander?
Lass dir gesagt sein, dass das zwei Welten sind, die man eben NICHT miteinander vergleichen kann.
LKWs fahren schon mal ganz andere Ölsorten als die für unsere Motoren vom Hersteller freigegebenen, kipp doch mal Motoröl, welches Renault nur für seine LKW-Motoren freigegeben hat, in deinen Scenic Motor rein und warte ab, was passiert.
Ich schrieb doch, dass man, wenn man sich an die Herstellerempfehlungen hält, grundsätzlich nichts verkehrt macht.
Wer seinem Motor jedoch was Gutes tun möchte, der spendiert ihm einen jährlichen Ölwechsel unabhängig von der Fahrleistung.
Das Öl muss ja nicht nur schmieren, also verhindern, dass Metall auf Metall reibt, sondern auch noch Wärme abführen UND Partikel in sich binden.
Ja, es befinden sich Partikel im gebrauchten Motoröl, teils aus Abrieb, wenn beim Kaltstart doch mal der Ölfilm nicht so ganz ausgereicht hat und für Sekundenbruchteile eben dann doch mal Metall auf Metall gerieben hat, aber meistens gelangen Partikel von Außen ins Motorinnere, durch den Luftfilter, der ja viele Partikel auffängt, aber eben nicht alle oder durch die Kurbelgehäuseentlüftung oder sonstwie.
Diese Partikel muss ein gutes Öl dauernd in der Schwebe halten, sozusagen umschließen und einkapseln, bis diese Fremdstoffe im Ölfilter abgelagert werden können, was leider nicht bei allen Partikeln gelingt, sie bleiben weiterhin im Öl hängen.
Das Motoröl wird beim Normalbetrieb ständigen großen Belastungen ausgesetzt, täglich kühlt der gesamte Motor in der Regel zwei Mal vollständig ab, das noch kalte Öl muss jedoch auch in diesem kalten Zustand sofort an alle Schmierstellen gelangen, es heizt sich dann im Betrieb allmählich auf, wobei die Öltemperatur auch schon mal über 100°C erreichen kann, was ja alles noch in Ordnung ist (Motoröl ist bis ca. 120°C noch voll funktionsfähig, erst ab ca. 140°C wird es kritisch).
Dieses ständige Auf und Ab bei den Temperaturen belastet auch ein sehr gutes Öl schon sehr, da hat es das Öl in einem Taxi oder einem LKW sehr viel besser, diese Fahrzeuge werden am Stück sehr viel mehr bewegt, bei für das Öl angenehmen Temperaturen, al in einem normalen PKW, zumal die LKWs ja auch diese Ölaufbereitungsanlagen an Bord haben.
Ich war jedes Mal erschrocken, was für eine tiefschwarze, zähe und stinkende Dreckbrühe aus meinen Motoren kam, wenn das Öl gemäß Herstellerempfehlung erst nach 2 Jahren gewechselt wurde, für mich ein Wunder, dass der Motor damit überhaupt noch lief.
Daher bleibe ich bei meiner Empfehlung, das Öl einmal jährlich zu wechseln.
Grüße
Udo