Wohnwagen 5.oder 6.Gang

[Marco123]

Ich ziehe mit meinem GS3 1,6dci einen 1200kg Wohnwagen.

Der BC empfiehlt mir schon sehr früh in den 6.Gang hochzuschalten(ab ca.80 km/h)

Ich kann mich bei unserer Reisegeschwindigkeit von 90 bis 100km/h nie zwischen dem 5.und dem 6.Gang entscheiden.
Welchen Gang bzw.welche Drehzahl würdet ihr bei dem Motor im Wohnwagenbetrieb empfehlen?
P.S.:Kann das Auto als Zugfahrzeug nur wärmstens empfehlen!

[Rene]

Solange der Motor nicht überfordert ist, nur im 6. Gang.

G
RENE

[Marco123]

Das max.Drehmoment von 320nm liegt ja bei 1750 Umdrehungen an.
Heißt das,dass man auch im Hängerbetrieb im Idealfall mit 1750 Umdrehungen unterwegs sein sollte?
Ich habe das Gefühl,dass sich der Motor mit Wohnwagen bei 2000Umdrehungen wohler fühlt,sich also weniger quälen muss.

[jenki]

Hallole,
ich folge auch im Hängerbetrieb platt den Schaltempfehlungen. Man merkt ja, dass die Elektronik diese an die Belastung anpasst. Warum da mit "Gefühlen" kommen?

[udogigahertz]

Solange der Motor nicht überfordert ist, nur im 6. Gang.

G
RENE

Dieser Empfehlung möchte ich vehement widersprechen, aus folgenden Gründen:

- Der Motor IST im 6. Gang bei 80 bis 90 km/h mit einem 1,2 Tonnen schweren Wohnwagen hintendran ganz eindeutig überfordert, Schaltanzeige hin oder her. 

- Er wird zwar tapfer laufen, aber darunter doch sehr leiden, denn um die Kraft aufbringen zu können, müssen große Mengen an Kraftstoff verbrannt werden, die Drücke auf die Kolben steigen an.

- Damit hat man sogar gegenüber der Benutzung des 5. Ganges einen Mehrverbrauch UND, was viel schlimmer ist, einen sehr erhöhten Motorverschleiß. Dieser Verschleiß durchs "Wohnwagenqäulen" in einem zu hohen Gang macht sich allerdings erst viel später bemerkbar, wenn beim nächsten Besitzer der Motor bei knapp über 100.000 oder meinetwegen auch 150.000 Kilometern den Geist aufgibt, daher sind Autos mit Anhängerkupplung bei den Käufern mit durchaus gemischten Gefühlen versehen, ist das Auto noch relativ jung und damit teuer, wird das Vorhandensein einer AHK den Wert mindern, bzw. die Käufer greifen lieber zu einem gleichartigen Modell OHNE AHK, weil der erfahrene Käufer ahnt, dass ahnungslose Vorbesitzer dieses Fahrzeug im Wohnwagenurlaub mit dem 6. Gang geqäult haben könnten.

- An geringen Steigungen würde ich sogar den 4. Gang empfehlen, das ist für den Motor sehr viel besser und erhöht den Verbrauch kaum oder gar nicht. 


Grüße
Udo

[Cyrano83]

Hallole,
ich folge auch im Hängerbetrieb platt den Schaltempfehlungen. Man merkt ja, dass die Elektronik diese an die Belastung anpasst. Warum da mit "Gefühlen" kommen?

Weil das Gefühl einem sagt, das die Elektronik keine Ahnung hat. Lies dir den Beitrag von Udo mal durch. Er beschreibt es da recht gut, was mit dem Auto los ist, wenn man bei 90 im sechsten Gang unterwegs ist. Das ist ein 1.6 Liter Motörchen. Das tut ihm nicht gut. Dann lieber nen Gang drunter fahren.

Mfg
Cyrano

Gesendet von meinem SM-N910F mit Tapatalk

[tomruevel]

- Der Motor IST im 6. Gang bei 80 bis 90 km/h mit einem 1,2 Tonnen schweren Wohnwagen hintendran ganz eindeutig überfordert, Schaltanzeige hin oder her. 

Moin,
so lange der Motor die Kraft hat mit nicht dauernd bis zum Bodenblech durchgetretenem Gaspedal die Geschwindigkeit zu halten ist er doch nicht überfordert! Selbst eine kurze Strecke Vollgas, so es mal bergauf geht, ist doch völlig in Ordnung. Man benötigt in der Ebenen bei den Geschwindigkeiten kaum mehr wie 40kW Leistung, von 100kW man nutzen könnte.
Unser seliger 1,9dCi lag im 6. bei 90km/h knapp unter der Drehzahl mit dem besten Drehmoment. Und zog damit fast alle Berge hoch (mit Caravan natürlich). Ging es im 6. nicht, dann eben im 5. allerdings mit kaum erhöhter Drehzahl.
Und der zusätzliche Verschleiß im Anhängerbetrieb, nettes Argument zum Preisdrücken wenn ein Fahrzeug eine AHK hat. Wieviel % der Gesamtfahrleistung werden denn so im Anhängerbetrieb gefahren? Dass man mit dem Brustton der Überzeug annimmt dass merkbarer Verschleiß eingetreten ist. Sind es 10% oder vielleicht gar 20%. Da werden ohne Anhänger doch wohl lange Autobahnstrecken mit recht hohen Dauerdrehzahlen gefahren.....das ist auch Verschleiß. Den man dann im Anhängerbetrieb mit seinen  niedrigen Drehzahlen nicht hat.

[Hannes_82]

Ich finde auch, dass man durchaus der Schaltempfehlung folgen darf! Die meiste Sprit läuft bei Turbomotoren erst mit vollen Ladedruck. Multipliziert mit Drehzahl ergibt den Verbrauch. Warum der Verschleiß größer sein soll, verstehe ich demnach nicht, solange man sich nicht ständig im Turboloch aufhält!!

[udogigahertz]

Moin,
so lange der Motor die Kraft hat mit nicht dauernd bis zum Bodenblech durchgetretenem Gaspedal die Geschwindigkeit zu halten ist er doch nicht überfordert! 

Nein, SO ist es leider nicht! 

Es ist ein weit verbreiterter Irrtum, anzunehmen, dass nur hohe Drehzahlen dem Motor schaden würden, hingegen niedrige Drehzahlen nicht. 

In der wirklichen Welt ist es genau umgekehrt, einem Motor, der innerhalb seiner zugelassenen Betriebsparameter läuft UND technisch "gesund" ist, dem schaden hohe Drehzahlen keineswegs, auch der Verschleiß wird nicht größer, wovon denn auch? 

Verschleiß entsteht doch nur dann, wenn Reibung entsteht, wenn also Metall auf Metall reibt. Das Motoröl verhindert jedoch, dass es dazu kommt, vorausgesetzt, es hat Betriebstemperatur und keine Ölbohrungen sind verkokt, so dass das Öl überall hin kommen kann. 

Belastet man einen Verbrennungsmotor mit sehr niedrigen Drehzahlen, wie das bei 80 km/h im 6. Gang beim 130 PS-Scenic-Diesel der Fall ist, KOMMT WENIG ÖL aufgrund der niedrigen Drehzahlen an die gerade dann sehr hoch belasteten Schmierstellen! 

Außerdem steigen die inneren Temperaturen im Brennraum aufgrund der hohen Belastung stark an, es kommt zu abnormal hohen Abgastemperaturen, die wiederum negativen Einfluss auf das Temperaturniveau im Abgasturbolader und vor allem auch bei den Auslassventilen haben. 
Zu allem Übel wird das relativ wenige Öl, das an den hoch belasteten Schmierstellen zur Verfügung steht, auch noch heißer als sonst, die Öltemperatur steigt an. Blöderweise haben fast allen Hersteller auf eine Messung und Anzeige der Öltemperatur verzichtet, da würden denjenigen, die hier meinen, im 6. Gang einen 1,2 Tonnen schweren Wohnanhänger die Berge raufqäulen zu müssen, die Augen aufgehen, wenn die Öltemperatur steigt und steigt und steigt. 
Normalerweise geht man bei 80° C Öltemperatur von der normalen Betriebstemperatur aus, Werte von mehr als 100° C bis 120° C sind noch tolerierbar, beim Wohnwagenqäulen allerdings werden da nicht selten Werte von 140° C und mehr stehen ............ würden wir das angezeigt bekommen.

Das moderne Öl hält solche Belastungen aus, leidet jedoch darunter, die Qualität des Öls wird schlechter, eigentlich müsste man nach so einer Urlaubsqäulfahrt einen Ölwechsel machen.
Natürlich macht das keiner und so fährt man eben den Rest des Jahres mit minderwertigem Öl umher, was dem Motor weiteren Schaden zufügt. 

Es ist traurig, dass vielen hier diese einfachen und plausiblen Zusammenhänge, die schon vor 70 Jahren Gültigkeit hatten, nicht geläufig sind, nicht lernfähig? 

Hohe Drehzahlen schaden dem Motor nicht, niedrige Drehzahlen bei hoher Lastanforderung (Wohnwagen) schon. Eine Binsenweisheit, aber hier herrscht großes Unwissen vor. 

Dann qäult mal schön eure Karren weiter, ich werde auch in Zukunft kein Auto kaufen, dessen AHK benutzt wurde, weil ich weiß, wie unwissend die Leute sind. Mir scheint, die Leute werden immer dümmer anstatt mal zu lernen. 

Traurig.


Grüße
Udo  

[Fischbrötchen]

Belastet man einen Verbrennungsmotor mit sehr niedrigen Drehzahlen, wie das bei 80 km/h im 6. Gang beim 130 PS-Scenic-Diesel der Fall ist, KOMMT WENIG ÖL aufgrund der niedrigen Drehzahlen an die gerade dann sehr hoch belasteten Schmierstellen! 

Grüße
Udo  

Aber genau dies sollte die variabel Ölpumpe verhindern, diese ist auch im Scenic verbaut und wurde auch in den Prospekten extra beworben.