Diesel behalten oder verkaufen?

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Diamantiker
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Re: Diesel behalten oder verkaufen?

Beitrag von Diamantiker »

Euro-5 Diesel werden warscheinlich im Wert stärker fallen als Benzin oder ähnlich alte Euro-6 Diesel. Das ist vollkommen klar. Eine Nachrüstung auf Euro-6 wird es wohl nicht (wirtschaftlich sinnvoll) geben können.
Eventuell gibt es sowas wie eine Nachrüstung "light" mit veränderten Motorkennwerten und einem etwas größeren Speicherkathalysator zur Stickoxidreduktion.
Mit solch einer Nachrüstung lassen sich dann auch ganz gut großflächige Fahrverbote rechtfertigen (siehe Feinstaubplakette und ungeregelte Nachrüstfilter für Feinstaub bei den Euro-3 Dieselmotoren).
Ich persönlich mache erst mal nichts. Mein 2011er Grandtour ist noch ca. 7 bis 8 tausend Euro Wert. In 1 bis 2 Jahren wenn in meiner Stadt ein Fahrverbot droht sind es dann noch 5 bis 6 tausend Euro. Überschaubares Risiko. Und beim Neuwagenkauf wird wieder neu verhandelt, im Notfall muss der Händler den Wagen dann nach Afrika verkaufen.

tomruevel
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Re: Diesel behalten oder verkaufen?

Beitrag von tomruevel »

Moin,
wenn ich mich ganz täusche hatten die EURO 5 noch gar keinen Speicherkat. 
D.h. das Ding müßte komplett nachgerüstet werden. Und dann ist es ja noch die Frage ob es ohne AdBlue überhaupt zu einer nennenswerten Verminderung der Stickoxide kommt. Der 1,5dCi hat als EURO6 ja eine Speicherkat aber keine AdBlue Anwendung. Und genau der Motor ist ja stark in die Kritik gekommen (im Captur).

udogigahertz
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Re: Diesel behalten oder verkaufen?

Beitrag von udogigahertz »

tomruevel hat geschrieben:Moin,
wenn ich mich ganz täusche hatten die EURO 5 noch gar keinen Speicherkat. 

Das kann man so pauschal nicht sagen, lediglich für die Marke Renault trifft das zu, die haben sogar Euro 6 ohne AdBlue geschafft (auf dem Prüfstand).

Andere Hersteller haben sehr wohl zur Erfüllung von Euro 5 AdBlue-Systeme verbaut, die Marke Mercedes kommt mir da in den Sinn aber auch einige VW-Konzern-Modellvarianten verwendeten AdBlue-Technik für Euro 5, ich glaube, die schweren 3 Liter-Diesel in den Audis hatten AdBlue.

Wobei ich persönlich das AdBlue-System für zu kompliziert und auch zu teuer erachte, wenn es richtig eingestellt ist und auch immer wirken soll, dann geht da so einiges an AdBlue durch den Motor, je nach dem (Fahrweise). 

Damit wird dann das sparsame Dieselfahren wieder erheblich teurer, vor allem auch, wenn diese komplizierte Zusatztechnik ausfällt, dann ist nämlich Schluss mit Lustig, der Motor streikt und stellt sich ab. 

Dumm, wenn so ein Systemausfall einem in einem osteuropäischen oder nahöstlichen Land passiert, wo diese Technik vollkommen unbekannt ist, dann können einem die örtlichen Werkstätten nicht helfen, eine Fahrzeugüberführung per LKW ist dann angesagt. Wer dann dafür keine Versicherung hat, kann das Auto dann auch gleich dort lassen.

Mir kommt jedenfalls kein solcher AdBlue-Diesel ins Haus, dann lieber wieder Benzin oder einen Hybriden (Toyota).


Grüße
Udo

Jacques
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Re: Diesel behalten oder verkaufen?

Beitrag von Jacques »

AdBlue kann man wie einen Reservekanister auch mit sich führen. Beides macht im ländlichen Bereich Sinn. Bevor der Karren ganz streikt, vergehen auch noch reichlich Kilometer. Wer eine solche Strecke plant, sorgt halt vor. Zumindest dann, wenn der Teil zwischen den Ohren nicht mit Mett gefüllt ist. :roll:

tomruevel
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Re: Diesel behalten oder verkaufen?

Beitrag von tomruevel »

Moin,
das ist aber ein ganz schwaches Argument. Wie viel % aller Nutzer moderner Diesel fahren in die Weiten des Osten, dass das eine Rolle spielt?
Wer so weit von den üblichen Reiserouten abweicht der ist vielleicht nicht so schlecht beraten ein Fahrzeug zu wählen was größtenteils mechanisch gesteuerte Motorkomponenten hat.

udogigahertz
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Re: Diesel behalten oder verkaufen?

Beitrag von udogigahertz »

tomruevel hat geschrieben:Moin,
das ist aber ein ganz schwaches Argument. Wie viel % aller Nutzer moderner Diesel fahren in die Weiten des Osten, dass das eine Rolle spielt?
Wer so weit von den üblichen Reiserouten abweicht der ist vielleicht nicht so schlecht beraten ein Fahrzeug zu wählen was größtenteils mechanisch gesteuerte Motorkomponenten hat.

Dem stimme ich ja uneingeschränkt zu, allerdings ist mir ein Mängelbericht bekannt, wo genau dieser Fall zutraf, da ist jemand mit einem nagelneuen Mercedes-Diesel, der diese AdBlue-Technik hatte, in den Osten gefahren (Urlaub, warum auch immer) und in Tschechien oder sonstwo in einem dieser Länder des ehemaligen Ostblocks streikte das AdBlue-System, nicht etwa wegen fehlendem AdBlue, sondern es lag ein Defekt vor, das System arbeitete nicht mehr korrekt. 

Daraufhin stellte das System den Motor ab, weil ja mit kaputtem AdBlue-System die vorgeschriebenen Grenzwerte nicht mehr eingehalten werden können. 

Die dortigen Werkstätten konnten nicht helfen, weil kein Mercedes im ehemaligen Ostblock mit dieser Technik ausgerüstet ist. 

Ich finde das schon grenzwertig, dass man mit einem nagelneuen Auto praktisch nicht in bestimmte ansonsten leicht erreichbare Länder einfahren darf, zumal es ja auch keinen Hinweis in der Betriebsanleitung dazu gab, was für ein Armutszeugnis. 

Das ist also keineswegs "aus der Luft gegriffen", sondern das hat jemand genau so erlebt. 


Grüße
Udo

udogigahertz
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Re: Diesel behalten oder verkaufen?

Beitrag von udogigahertz »

Jacques hat geschrieben:AdBlue kann man wie einen Reservekanister auch mit sich führen. Beides macht im ländlichen Bereich Sinn. 

Sinn macht für mich, auf diese unnötige Technik ganz zu verzichten, dann kann das weder kaputtgehen, noch muss man dauernd AdBlue kaufen und nachfüllen. 

Es geht ja, siehe Renault. 


Grüße
Udo

tomruevel
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Re: Diesel behalten oder verkaufen?

Beitrag von tomruevel »

Moin,
vielleicht mal ne Nummer kleiner??
Das kann auch bei Fahrzeugen passieren die weder besonders selten sind noch Hightech an Bord haben. Oder gar in aberwitzigen Reiszielen-
Freunde von uns sind mit ihrem Daihatsu Rocky in Frankreich liegen geblieben. Nur mit einem undichten Verteilergetriebe. Das war dort offensichtlich nicht reparabel, so dass das Fahrzeug auf dem Tieflader nach Hause in die Niederlande überführt wurde. Und erst dort zur Reparatur ging.
Ein anderes Paar blieb mit ihren Toyota Landcruiser, ein J9, mit einem defekten Zylinderkopf in F liegen. Dort war man ebenfalls nicht in der Lage das Ding kurzfristig zu reparieren, der Urlaub wurde mit einem Leihwagen fortgesetzt. Nach 4 Wochen wurde das Fahrzeug nach D verbracht und wurde dort, nach einigen Wochen Wartezeit, endlich repariert.

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Re: Diesel behalten oder verkaufen?

Beitrag von Rentnerkutsche »

Daraufhin stellte das System den Motor ab, weil ja mit kaputtem AdBlue-System die vorgeschriebenen Grenzwerte nicht mehr eingehalten werden können.

Das geht auch anders, und beim PKW wahrscheinlich auch:

Mit Hilfe von Elektronikbauteilen namens Emulatoren sparen eine Vielzahl an LKW-Speditionen den Zusatzstoff AdBlue und erzielen dadurch illegale Mehrgewinne, betrügen bei Mautzahlungen und stoßen vermehrt giftige Stickoxide aus. Das ergaben die verdeckten Recherchen vom ZDF-Magazin Frontal 21 in Rumänien und Polen, worüber das ZDF am Dienstag, 17. Januar 2017, ab 21 Uhr berichtet. AdBlue ist ein Zusatzstoff, den moderne Dieselmotoren zur Abgasreinigung in die Auspuffanlage einspritzen. "Eine absolut saubere Technologie, die Lkw besser dastehen lässt als viele moderne Diesel-PKW", sagt Professor Thomas Koch vom Karlsruher Institut für Technologie. Doch kostet die Abgasreinigung durch AdBlue Geld, was kriminelle Speditionen gerne einsparen. Im Internet werden Emulatoren verkauft, die dem Lkw vorgaukeln, mit AdBlue zu fahren. Tatsächlich aber wird die Anlage lahmgelegt und die Bordelektronik ausgetrickst, sodass bei oberflächlichen Polizei-Kontrollen kein Hinweis darauf zu sehen ist. Oder wie in rumänische Spediteur gegenüber ZDF sagt: "In Deutschland muss man keine Angst haben, die Polizei kennt das nicht".

udogigahertz
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Re: Diesel behalten oder verkaufen?

Beitrag von udogigahertz »

Rentnerkutsche hat geschrieben:
Daraufhin stellte das System den Motor ab, weil ja mit kaputtem AdBlue-System die vorgeschriebenen Grenzwerte nicht mehr eingehalten werden können.

Das geht auch anders, und beim PKW wahrscheinlich auch:

Mit Hilfe von Elektronikbauteilen namens Emulatoren sparen eine Vielzahl an LKW-Speditionen den Zusatzstoff AdBlue und erzielen dadurch illegale Mehrgewinne, betrügen bei Mautzahlungen und stoßen vermehrt giftige Stickoxide aus. Das ergaben die verdeckten Recherchen vom ZDF-Magazin Frontal 21 in Rumänien und Polen, worüber das ZDF am Dienstag, 17. Januar 2017, ab 21 Uhr berichtet. AdBlue ist ein Zusatzstoff, den moderne Dieselmotoren zur Abgasreinigung in die Auspuffanlage einspritzen. "Eine absolut saubere Technologie, die Lkw besser dastehen lässt als viele moderne Diesel-PKW", sagt Professor Thomas Koch vom Karlsruher Institut für Technologie. Doch kostet die Abgasreinigung durch AdBlue Geld, was kriminelle Speditionen gerne einsparen. Im Internet werden Emulatoren verkauft, die dem Lkw vorgaukeln, mit AdBlue zu fahren. Tatsächlich aber wird die Anlage lahmgelegt und die Bordelektronik ausgetrickst, sodass bei oberflächlichen Polizei-Kontrollen kein Hinweis darauf zu sehen ist. Oder wie in rumänische Spediteur gegenüber ZDF sagt: "In Deutschland muss man keine Angst haben, die Polizei kennt das nicht".


Den Bericht im ZDF kenne ich.

Allerdings: Was willst du damit zum Ausdruck bringen? 
Dass man bescheißen sollte? 
Reicht es denn nicht, wenn bereits die offizielle Automobilindustrie zu Manipulationen greift? (VW-Diesel-Skandal)

Jeder kennt die diversen Tricks und Manipulationen, viele benutzen sogenanntes "Chip-Tuning", das ja im Grunde auch nur dem Steuergerät falsche Werte vorlügt, damit mehr Diesel eingespritzt wird, ein derart manipulierter Motor wird ebenfalls die vorgeschriebenen und auf dem Prüfstand gemessenen Abgaswerte nicht mehr einhalten können, in seltenen Fällen mag so ein chipgetunter Diesel sogar sauberer sein, aber das weiß man nicht, hat nie jemand gemessen. 

Einige legen das Abgasrückführungsventil lahm und verändern so ebenfalls ganz enorm die Abgaswerte, es gibt sogar Zeitgenossen, die bauen den Partikelfilter aus und kurz vor dem TÜV-Termin wieder ein, dazu noch die Werte im Fehlerspeicher manipulieren und fertig. 

Und? 

Ich halte von solcherart Betrügereien nicht viel, eigentlich gar nichts. 


Grüße
Udo

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