black8ight hat geschrieben:
Jain, Kopf runter und Ölwanne ab, dann sind die wichtigsten Sachen sichtbar. Aber gut, potenziell könnte das auch nen Schuss in den Ofen sein wenn das nur der Bestätigung der Anfangsdiagnose dient. Risiko eben.
Auf was schätzt Du denn die Kosten für nen Austauschmotor?
Für Ein- und Ausbau und allem damit Verbundenen würde ich bei Renault mit Sicherheit 800 - 1000€ Arbeitslphn bezahlen. Da man bei der Anglegenheit auch gerne gleich andere zu wartende Anbauteile mit tauscht, kommen die auch noch obendrauf. Der Motor selbst liegt bei schätzungsweise 1.800 - 2.500€. Dürfte in der Summe gut in Richtung 4000€ gehen.
Unter der Voraussetzung, dass es sowieso keine Kulanz von Renault mehr gibt (vorher prüfen!) würde ich mich an eine gute freie Werkstatt wenden, da bezahlt man gut nur zwei Drittel des Arbeitslohnes in einer Markenwerkstatt, manchmal sogar noch weniger, wenn diese Mechaniker erfahren sind, arbeiten sie rationeller und damit schneller.
Den Motor würde ich von einem Autoverwerter beziehen, es gibt genügend große Verwerter, die Ersatzteile verkaufen, die noch gut sind, die meisten Verwerter geben sogar eine Art Funktionsgarantie ab, läuft der Motor also nicht oder weist ebenfalls massive Probleme auf, so kann man den zurückgeben. Auf den Einbaukosten bleibt man dann dennoch sitzen, trotzdem dürfte eine solche Aktion alles in allem erheblich günstiger kommen als eine Reparatur bei Renault mit Originalteilen. Und im Endresultat hat man dann wieder ein einwandfrei funktionierendes Auto.
Zum Schaden an sich: Natürlich kann ein Motorschaden auch ganz ohne den Einfluss der Gasumrüstung auftreten, das ist völlig klar. Es gibt jedoch auch Grenzfälle, wo der spätere Ausfall irgendeines Teiles indirekt auf die Gasumrüstung zurückzuführen ist. So ein Motor ist ein verdammt kompliziertes Gebilde heutzutage, alles wird per Sensoren überwacht und vom Computer gesteuert: Zündung, Zündzeitpunkt, Einspritzung, Einspritzdruck, Einspritzmenge, Einspritzdauer, Abgasrückführungsregelung, Katalysator, Luftanteil im Brennraum (Lambda-Regelung) usw.
Wenn man da jetzt durch die Einrüstung einer völlig anderen Gemischerzeugung (Flüssiggas) dran herumfummelt, dann verändern sich eben innermotorische Gegebenheiten radikal.
Eigentlich müsste der Hersteller selbst für den jeweiligen Motor so eine Gasumrüstung konstruieren, die kann dann auch integraler Bestandteil des Computers sein, alle Motorteile müssten eigentlich von vorne herein dafür ausgelegt sein, nur dann macht das Sinn, jedoch kaum so eine hobbymäßige Gasumrüstanlage vom Hinterhofumrüster. Die müssen nämlich für alle möglichen verschiedene Motoren passen, sonst lohnt sich die Fertigung für die Hersteller nicht, angepasst werden jeweils nur die Düsen.
Hinweis: Ein Bekannter von mir fährt einen Dacia Sandero mit Flüssiggas seit etlichen Jahren nun schon (150.000 Kilometer) und völlig problemfrei. Der wurde allerdings auch direkt ab Werk (Importeur?) so angeboten, kann man glaube ich, heute auch noch haben, Dacia wirbt ja damit: Gasauto zum Benzinerpreis.
Edit: Dieser Bekannte hat jedoch noch den uralt-8-Ventil-Benzinmotor drinnen, der ist wohl für Gas sehr gut geeignet.
Grüße
Udo