Scenic 3 Motorschaden

[ChrisCO]

Unser Grand-Scenic III ist Baujahr 2010 und lief bisher 120.000 km einigermaßen zuverlässig, bis ihn jetzt ein kapitaler Motorschaden ereilte.
Im Rückblick muss man sagen, dass weder ich, noch die Werkstatt die kleinen Anzeichen wahrgenommen und erkannt hatten:
zuerst fast unmerkliches Stottern beim kaltem Anlassen, welches aber keine Fehlermeldung im Bordcomputer hinterliess, sich dann allmählich über Tage und Wochen steigerte zum Dauerstottern bei niedriger Drehzahl und endlich die Fehlermeldung an das Werkstattgerät ausgab „Fehlzündung am Zylinder 2“.
Da das wohl nicht sehr aussagefähig war, ließ mich die Werkstatt weiterfahren mit dem Rat: vorsichtig, ...und keine langen Strecken…
Das ging dann leider nur noch eine kurze Strecke von 15 Km, bis an einer roten Ampel die Temperaturanzeige im Display anstieg und Sekunden später ein hysterischer Pieppieppiep tönte und die Meldung in knallrot aufblinkte „Stopp, der Motor kann beschädigt werden“.
Dank Mobilitätsgarantie lief das Abschleppen problemlos, nur die Werkstatt wunderte sich über das schnelle wieder-Erscheinen auf deren Hof.
Die Fehlermeldung brachte immer noch denselben langweiligen Text, aber der Werkstattmeister hatte jetzt Diagnose-Vermutungs-Alternativen bereit: Zylinderkopf-, oder Motorblock-Riss. Die Preisspanne war bis 7000 Euro, nur mal geschätzt – Wie kann das sein ????
Ich war 2 Tage lang schockiert.

Mit diesem Auto fährt man gemütlich superlange Strecken - ruhig, defensiv und vorausschauend, mit oder ohne Tempomat. Stressiges Schalten und hohe Drehzahl über 3500 hat überhaupt keine Wirkung (außer auf den Verbrauch).
Und 120.000 km als Altersgrenze sind für heutige Autos gar kein Thema. Das Auto hat jede 30.000 seine Wartung in der Vertragswerkstatt bekommen, es war in den 5 Jahren beim TÜV jedes Mal völlig ohne Mängel !

Ich habe den Auftrag erteilt, den Zylinderkopf abzunehmen und die Dichtfläche, sowie Kopfdichtung zu untersuchen.
Ergebnis: obwohl kein Riss, sondern nur Kühlwasser im 2. Zylinder und eine matte Fläche von 3x5 mm zu sehen ist, tippt der Werkstatt-Meister auf Blockriss.
Der Grund sei ein kürzlich aufgetretener gleicher Fall, der zuerst mit Kopf-schleifen und Dichtungs-Austausch behoben schien, nach einigen Monaten aber wieder auftrat und dann an exakt gleicher Stelle einen 8 mm langen Haarriss zwischen 2. und 3. Zylinder hatte.

Die Werkstatt hat vor 1 Woche bei Renault einen Kulanzantrag gestellt und uns einen Ersatzwagen gegeben.

Soweit so gut - der langen Erzählung kurzer Sinn ist die Frage:
Mich interessiert jetzt dringend, wer ein ähnliches Problem hatte und wie das ausgegangen ist ?
Ich würde mich freuen über möglichst viele Beiträge mit guten Ideen zum weiteren Vorgehen.

[Kunz]

Ist ja fast wie im Fernsehen:
http://www1.wdr.de/mediathek/video/send ... ize-L.html
Ich drück Dir die Daumen, dass entweder Renault diesmal auf negative Berichte verzichten kann oder Du eine einigermassen verträgliche andere Lösung findest.

[black8ight]

Hallo ChrisCO:

Erstmal mein Beileid zu Deinem Schaden, bei dieser Lauflestung/Alter sind 7.000€ ein herber Schlag!

Jetzt bin ich aber aufgrund deiner Schilderung hellhörig geworden! Beim letzten Service lag in meinem BC auch eine Meldung über Zünaussetzer im Zylinder 3 vor. Der Fehler wurde gelöscht und ich soll ihn erst mal nicht beachten. :blink: Die Meldung kam auch bisher nicht wieder und auch Stottern konnte ich bisher nicht feststellen, werde aber nun verstärkt auch darauf achten.

Nach dem was Du schreibst gab es aber keine sonstigen Anzeichen in Form von Kühlwasserverlust oder Anderem, als das genannte Stottern beim Kaltstart und dem Zünfehler? Die Temperatur war bis zu besagtem Tag immer normal?

Wenn der Motor so urplötzlich total überhitzt, dann muss das Kühlwasser ja apruppt aus dem System gelaufen sein. Bei nem schleichenden Verlust hätte die Boardelektronik doch sicher ne Meldung gemacht? In dem WDR-Bericht wird von einem zurvor deutlichen Kühlwasserverlust gesprochen, doch woher? Wieviel Zeit lag zwischen Wasserverlust und Motorschaden? In denem Fall schien sich das ja auch hingezogen zu haben.

Aber wenn ich das richtig verstanden habe, ist der Riss bzw. der Motorschaden infolge des Kühlwasserverlustes entstanden, richtig?

[rundmc]

Sorry, ich kann das gerade nicht sehen. Von welchem Motor reden wir hier ?

[ChrisCO]

Es ist der Benziner TCe 130 mit 1.4 l

[ChrisCO]

Danke Euch für die hilfreichen Beiträge und das WDR-Video ! Die Ähnlichkeit mit meinem Fall ist wirklich verblüffend.

Zu Deinen Fragen:
Außer dem Kaltstart-Stottern und dem späteren Dauerstottern kam nur noch die o.g.Fehlermeldung über Zündstörung.
Der Kühlwasser-Pegelstand war vor 6-7 Wochen noch knapp über der Behälterhälfte, Am Schadenstag, ca 2 Std nach Motor-Aus war der Stand noch an der Unterkante des Behälters, also gar nicht so krass. Der Ölstand war mitte zwischen den Marken, aber es klebte ein kleines Klümpchen hellbrauner „Schaum“ dran.
Zum Glück hatte ich dran gedacht nachzusehen, als der Abschlepper nach dem Schaden fragte.
Die Temperaturanzeige war immer konstant, über das ganze bisherige Autoleben nach längstens 5 Minuten Warmlauf immer in der Mitte, bergauf bergab, Sommer oder Winter.
Die Zeit die zwischen Wasserverlust und Alarmmeldung, also der Anstieg der Temperaturanzeige war ca 60 Sekunden. Ich habe kein Zischen gehört und keine Dampfwolke.

[DerMarodeur]

Hab ich das richtig erkannt? Im Video ist das doch auch ein 1.4, oder?

[rundmc]

Ja, es geht um den h4j, den 1.4er tce mit 130 Ps.

[blechbanane]

Ja, der Motor ist der gleiche wie im Video.
Ich persönlich halte den Bericht für ziemlich grenzwertig, d.h. wahrscheinlich von einem "Renaulthasser" gemacht.
Die "rosarote Renaultbrille" habe ich sicher nicht auf, aber das in dem Beitrag beschriebene kann nun wirklich bei jeder Automarke passieren.
Tatsache ist aber auch, dass der 1.4 TCe ( HJ4T) Motor schon immer Probleme mit Rissen im Block hat.
Wenn ich bei solch einem Motor (eigentlich bei jedem Motor) ein Fehlermeldung bekomme, bleibt das Fahrzeug stehen bis die Ursache zweifelsfrei geklärt und beseitigt ist.
Der Spruch der Werkstatt:
"Da das wohl nicht sehr aussagefähig war, ließ mich die Werkstatt weiterfahren mit dem Rat: vorsichtig, ...und keine langen Strecken…"
Hätte mich zum sofortigen Verlassen der Werksatt veranlasst. So etwas ist ein absolutes NOGO!

[DerMarodeur]

*offtopic*
@blechbanane:
so bin ich damals mit meinem Megane Grantour 1.5dci verfahren. Mitten auf der Autobahn plötzlich "Einspritzung prüfen" Bin sofort auf den Standstreifen und habe mich von der Assitance einschleppen lassen. Es war letztendlig zwar nur eine Temperatursensor, aber das weiß man ja nie.

*offtopic ende*

Wenn ich hier lese, dass dieser Motor anfällig für Risse ist sollte Renault das doch bewusst sein?! Wollen die das etwa nicht untersuchen?