Scenic 2 seit 3 Wochen in Werkstatt und keine Ende abzusehen

[MasFre]

Moin,

da ich langsam mit meiner Geduld am Ende bin und mich allmählich von der Werkstatt veräppelt vorkomme versuche ich hier mein Glück dem Fehler auf die Spur zu kommen.
Vor genau 3 Wochen hatte ich nach einer kurzen Autobahnfahrt von ca 10km bei etwa 150km/H plötzlich nach verlassen der Autobahn keine Leistung mehr am Scenic 2 1,5dci.
Pedal ganz durch getreten und und der Wagen verhielt sich wie wenn ich von 1. Gang gleich in den 4. geschaltet hätte, also quasi kaum/keine Beschleunigung.
Bei ca 1500 Upm konnte ich ein Klingeln/Nageln hören. Gas weg genommen und wieder aufs Pedal gestiegen und das Geräusch war dann wieder in dem Drehzahlbereich zu hören.
Das ging dann 3 oder 4 mal so und plötzlich beschleunigte der Wagen wieder normal.
Auf den 15 Km bis nach Hause macht sich dieses immer häufiger bemerkbar und immer dann wenn ich nach dem anhalten (Ampel/etc) wieder anfahren/beschleunigen musste.
An der letzten Ampel vor dem Ziel konnte ich gerade eben noch anfahren und schaffte etwa noch 200m mit knappen 30 Km/H bis der Scenic dann komplett ausfiel.
Bei diesem letzten stop bzw beim Anfahren ist mir dann auch zum ersten mal Abgasrauch im Rückspiegel aufgefallen.

Den Wagen habe ich dann von Renault Händler abholen lassen und mich damit abgefunden, dass er aus Termingründen nicht sofort beim Fahrzeug bei gehen konnte.
Nach fast einer Woche wollte ich aber dann schon mal langsam wissen was dem Patienten fehlt.
Der Werkstatt-Meister teilte mir dann mit, dass er derzeit 14 Tage Vorlaufzeit hatte und natürlich nicht Terminkunden absagen oder hinten anstellen könne um bei meinem Wagen bei zu gehen.
Zwei Tage später dann die erste Anfrage der Werkstatt, was, wo und wie viel ich bzw meine Frau getankt hätten weil der Treibstoff wohl alles andere als Zündfähig wäre.
Ok, Kassenbon rausgesucht und, zwei Tage vor dem Ausfall für 50€ Diesel getankt.
Dann wieder lange Zeit nichts weil man bei dem Auto nur bei gehen kann wenn Luft ist.
Am Dienstag vor dem 1. Mai dann der Anruf mit der Diagnose "Abgasrückführventil defekt, hat sich aufgelöst" obwohl ich dieses erst ende März erneuert hatte. Kosten ca 1000€ mit den was bisher an Fehlersuche zustande gekommen ist. Wenn die Teile am Donnerstag nach dem 1.Mai Feiertag geliefert werden dann könnte der Wagen mit etwas Glück am Freitag fertig sein.

Das Auto war am Freitag nicht fertig, auch nicht am Montag. Am Dienstag stand das Auto dann immer noch mit demontierter Stoßstange (?) auf dem Hof der Werkstatt.
Den Werkstattmeister habe ich dann erst am Dienstag kurz vor Feierabend telefonisch sprechen können.
Das Abgasrückführventil musste heraus gefräst werden weil man es offensichtlich mit Gewalt eingebaut hat (Das Ventil habe ich selbst gewechselt und definitiv ohne Gewalt oder Hammerschläge) und das Auto ist noch nicht fertig weil man sich die Zeit nicht aus den Rippen schneiden könne und dauernd Fahrzeuge von der Renault Assistance rein bekomme und diese Vorrang hätten.

Heute dann der lang ersehnte Anruf von der Werkstatt aber leider nicht mit der Info, dass das Auto nun fertig sei sondern das der Zylinderkopf runter muss damit man sehen kann was mit dem Wagen los ist. Der läuft im Standgas aber sobald man Gas gibt beginnt der Motor zu Nageln und stirbt ab.
Da man mit der Kamera nicht in den Brennraum sehen kann weil nur eine 3mm Öffnung zu Verfügung steht muss also der Kopf runter. Kosten je nach dem was mit dem Motor los ist zwischen 2500 und 3000 € eventuell auch mehr.
Man hat mir großzügiger weise bis Morgen Bedenkzeit gegeben, ob ich das Geld in das Fahrzeug investieren oder lieber den Wagen so wie er ist in Zahlung geben und einen neuen kaufen möchte.

Nun sitze ich in der Zwickmühle denn
a. habe ich erst im März zur HU, Bremsen komplett vo+hi, Traggelenke vo, Koppelstangen, AGR, Spurstangen und noch ein paar Kleinigkeiten erneuert (~1000€)
b. ich mich mit dem Gedanken an einen 3. Renault nicht wirklich anfreunden kann so dass das Inzahlung-Geben eher suboptimal wäre
c. ich nicht weiß was mich erwartet wenn ich den Wagen in eine andere Werkstatt bringe und da eventuell dann auch noch mal den selben Betrag für die Fehlersuche zahlen muss und nachher vielleicht mit beiden Rechnungen auch bei 1500 bis 2000 € liege und der Wagen dann immer noch nicht fertig ist.

Da hier im Forum doch ein geballtes Wissen vorhanden ist hoffe ich, dass ich vielleicht den einen oder anderen Tipp anhand der beschriebenen Symptome bekomme und eventuell die Fehlerquelle selbst eingrenzen kann da es mir immer schwerer fällt den Diagnosen der Werkstatt zu vertrauen.

Viele Grüße
Nuno

[Megane dCi]

Zunächst einmal bewundere ich deine Geduld. Ich hätte vermutlich nicht 3 Wochen gewartet, ohne ein vernunftiges Ergebnis zu haben. Dazu noch um die 1000,- € für die Fehlersuche - was haben die da gemacht? Hatten doch die Wochen über angeblich keine Zeit?

Ich zähle mich hier nicht zu den Leuten mit geballtem Wissen, aber beim Lesen deiner Schilderung fiel mir sofort ein sterbender Tubolader ein. Langsamer Leistungsverlust und Rauch aus dem Auspuff würden für mich hier passen. Bestimmt werden sich hier abr noch einige zu Wort melden.

[MasFre]

Guten Morgen,

und Danke für deine Antwort.
Ein Turboschaden war auch meine erste Vermutung als ich anhand der Symptome das Internet durchsucht hatte. Diese Fehlerquelle wurde aber bisher von der Werkstatt völlig außer acht gelassen obwohl ich es angesprochen hatte.

1000€ sind bisher zusammen gekommen auch durch den Einbau eines neuen AGR an dem es ja offensichtlich nicht lag.

[ao6869]

Hi,

lass doch mal Deinen Ladeluftkühler überprüfen.
Ich hatte mal einen Laguna 2 (Vorgängerauto), bei dem war das Ding hin....
Erst ein kleiner Riss, da hatte er ausreichend Leistung, pfiff aber und hatte eine recht nette Rußfahne...
Aber dann, als das Ding richtig offen war, waren die Symptone ziemlich gleich denen, die Du beschreibst.
Standgas i.O. aler bei Gasgeben ein Klappern und Klingeln, kaum Leistung und mehr als 90km/h waren auf flacher Strecke nciht drin.
Ich habe das Teil dass gewechselt und alles war i.O. :-)
Da Dein Wagen sicher einen Partikelfilter hat, sieht man keinen Ruß und das Teil ist sicher verstopft. Das würde auch das Ausgehen bei höheren Derehzahlen eventuell erklären.
Nur so mal als Denkanstoß.

Viele Grüße

Andreas

[scenicfan]

Renault Mobilitätsgarantie = bekomme Fahrzeug während Auto in Werrkstatt steht.
Greift das bei dir nicht?

[tomruevel]

Moin,

die Mobiltätsgarantie ist im Prinzip ein Teil der regelmäßigen Wartung bei Renault.
Wenn die woanders oder gar nicht gemacht ist gibts diese Mobilitätsgarantie auch nicht.

Undichtigkeiten auf der Druckseite hinter dem Turbolader (also auch Ladeluftkühler) führen zu einer Fehlermeldung, weil der geforderte Ladedruck nicht stimmt. Und man landet meist im Notlauf.

Wir sind ja mit den beschrieben Symptomen (plötzlicher Leistungsverlust, Nageln, Rauchwolke) auch 2 Mal liegen geblieben.
In beiden Fällen wurde jeweils dieses gußeiserne Rohr welches rechts oberhalb vom Motor verläuft gelöst.
Um zu kontrollieren ob dort unverhältnismäßig große Mengen Öl vorhanden sind und um einen Blick auf die Luftseite des Turboladers werfen zu können (Kontrolle Axialspiel der Welle, Zustand der Schaufeln).
In Fall 1 fand man große Mengen Öl vor und machte dann beim Turbolader weiter. Das Ding war defekt. Übrigens ohne jegliche Vorwarnung bei der gigantischen Laufleistung von 91000km.
In Fall 2 waren die Ölmengen normal. Daher als nächstes eine Kompressionsprüfung. Das ist relativ wenig Aufwand, nur die 4 Glühklerzen müssen entfernt werden. Ergebnis ein Zylinder ohne Kompression, also ein gehöriger Motorschaden nach sagenhaften 137.000km. Und keine Reparatur sondern Trennung vom Fahrzeug. Diese letzte Aktion hat etwa €150,00 gekostet, Kontrolle Turbo und Kompressionsprüfung.

Und bevor man den Riesenaufwand betreibt und den Zylinderkopf abnimmt sind eben Prüfungen möglich die auch schon einiges aussagen, aber wesentlich weniger kosten und relativ schnell gemacht sind.

In beiden Fällen waren die Kontrollen und die Aussagen über die nötigen Reparaturen jeweils binnen von 1,5 Tagen möglich.
Die Reparatur des Turboladers hat insgesamt 5 Arbeitstage gedauert, gemacht wurde der Turbolader, Reinigung der Luftführen Leitungen, neue Ölrücklaufkeitung, neue Pleuellager.

[tobian]

Hi Nuno,

also Deinen Schilderungen nach nimmt Dich Deine Werkstatt nicht ganz ernst - meiner Meinung nach.
Wochenlang warten lassen und nur sporadische Rückmeldungen...
Wenn ich mein Auto abgebe und sag: Schaut doch mal bitte, ob Ihr was findet, soll aber alles in allem nicht über 500€ kosten, ich hab's auch nicht eilig... - dann wäre das Vorgehen okay.
Aber 1000 Euro für Fehlersuche und AGR-Tausch, das hab ich nicht mal in der Volvo-Premium-Werkstatt hingelegt.
Ich glaube das lag dort so um 600-700 €. Auch mit Fehlersuche rundherum.
Wussten die, dass es erst 2 Monate alt war?

Und alles weitere (von wegen Zylinderkopf ab, mind. 2.500€) klingt für mich nach Drohung und Einschüchterung, damit Du schnell ein neues Auto kaufst.

Meine Tipps:
1. Geh mal in die nächste andere Renault-Werkstatt und frag mal den dortigen Werkstattleiter um seine Meinung dazu, auch ob er bereit wäre einen Blick auf die Rechnung zu werfen, wenn Du diese vorliegen hast.
Vielleicht bekommst Du beim Gespräch auch gleich ein Gefühl dafür, ob Du das Auto doch lieber gleich dort hinbringst oder ob das sinnlos ist. Reden bringt oft viel, auch für's eigene Bauchgefühl.

2. Sag der jetzigen Werkstatt, sie sollen bitte alle defekten Teile aufheben, weil Du sie sehen willst.

3. Wie immer Du Dich entscheidest - falls Du ein neues Auto kaufen solltest: egal ob nochmal einen Renault oder nicht - Kaufe es nicht dort ;o)

Alles Gute,

Tobias

[MasFre]

Moin,

vielen Dank für eure Antworten und Tipps.
Mobilitätsgarantie hab ich nicht da das Fzg Baujahr 2004 ist und ich mangels Scheckheft nicht nachvollziehen kann ob die Wartungen immer von Renault gemacht wurden (hab das Auto gebraucht gekauft)
Zumindest berechnet man mir den Leihwagen nur für 5 Tage.
Gestern hatte ich das abschließende Gespräch,
Vorweg muss ich sagen, dass der Computer keine Fehlermeldungen ausgespuckt hat, auch nicht aus der Zeit zwischen dem letzten Werkstattaufenthalt zur HU im März und dem Tag des Ausfalls.
Es wurden die Kraftstoffleitungen/Dieselfilter geprüft
AGR wurde gewechselt weil angeblich defekt (die Info, dass das AGR erst 2 Monate alt war hatte die Werkstatt) man hat offensichtlich in irgend einem Kanal ein Teil des AGR gefunden
1 Einspritzdüse wurde gewechselt weil diese laut aussage des Meisters fast 60% mehr Kraftstoff einspritzte als erforderlich
einige Leitungen und Kanäle wurden gereinigt und mehrfach gespüllt weil völlig verkohlt/verkokt
Kompression wurde ebenfalls geprüft und für gut befunden
Der Turbo wurde offensichtlich auch geprüft, zumindest sagte mir das der Werkstatt-Meister auf Nachfrage hin
Ob der Ladeluftkühler geprüft wurde kann ich nicht sagen, da der Wagen aber teilweise mit demontierter Stoßstange auf dem Hof stand gehe ich mal davon aus
Was alles exakt gemacht und berechnet wurde kann ich erst am Montag sagen wenn ich das Fzg abhole und die Rechnung präsentiert bekomme
Die Rechnung beläuft sich auf etwas mehr als 1200,- zuzüglich 15,-/Tag für den Leihwagen (5Tage)
Round about 1300,- €

Das Fahrzeug ist nun bedingt Fahrbereit, bedingt weil wohl mittlerweile wieder Leistung abrufbar ist aber dieses eben nur mit erheblichen Klappern, Nageln und Klopfen bei mehr als Standgas. Gefahren habe ich das Auto aber bisher noch nicht.
Ich werde das Auto aber noch mal in einer anderen Werkstatt bringen und prüfen lassen aber definitiv nicht für mehr als 300€

Das Angebot, den Wagen für 900€ in Zahlung zu geben hab ich dankend abgelehnt weil
a. ich der Meinung bin als Beta-Tester für Renault-Produkte diese eigentlich um sonst oder zumindest für einen geringen Betrag gestellt bekommen sollte.
b. Dacia auf Grund der Renault-Technik in meinen Augen keine Alternative ist
c. ich am liebsten wieder einen Golf II 1,6 TD hätte


P.S. kann ich den Ladeluftkühler selber prüfen? wenn ja, wie?
Was mir noch beim Thema Ladeluftkühler einfällt, ich habe "gelegentlich" einen Ölfleck (wenn dann ist es immer nur 1 oder max. 2 Tropfen und auch wirklich nur sporadisch) unter dem Wagen bzw. unterhalb der Stoßstange wo auch der Kühler/Ladeluftkühler sitzt.
Könnte es sein, dass der LLK aus irgend einem Grund mit Öl verschmutzt oder durch die Abgasrückführung genau wie das AGR verkohlen/verrußen kann und eventuell Dicht ist?

[Bafaxi]

Hallo,

das ist jetzt nicht unbedingt lösungsorientiert, hilft aber evtl. dem Einen oder Anderen. Bei dem AGR ist es durchaus möglich, dass sich Teile lösen und im Kanal verschwinden. Selbiges war einmal mir bei einem anderen Renault passiert. Da hatte sich einer dieser Teller gelöst und war dann ein Stück weit im Kanal verschwunden, was bis auf das Klingeln die selben Symptome zeigte, wie es bei Dir der Fall ist.
Sonst kann ich mich nur den Vorrednern anschliessen und empfehlen, die Werkstatt zukünftig zu meiden.

Viel Erfolg mit der anderen Werkstatt

Bafaxi

[MasFre]

Moin,

wollte noch mal kurz Rückmeldung geben.
Hab das Fahrzeug abgeholt und weil der Wagen nicht klapperte wie man mir gesagt hat sonder Klopfte wie bei einem Lagerschaden bei dem schon gar keine Lager mehr vorhanden sind habe ich den Wagen zum Motoreninstandsetzer geschleppt.
Erste Vermutung des Motoreninstandsetzers war ein Lagerschaden.
Nachdem ich Ihn die gesamte Geschichte erzählt hatte und auch den Karton mit dem gezeigt hatte, was von dem alten AGR übrig geblieben ist (wurde in kleine Stücke zertrümmert da es offensichtlich nicht im ganzen ausgebaut werden konnte) hat man dort dann die Düsen gezogen und per Endoskop die Brennräume untersucht, konnte aber nichts erkennen.
Daraufhin hat man die Ölwanne abgenommen aber konnte ebenfalls kein Lagerschaden feststellen.
Als nächstes wurde der Zylinderkopf demontiert und siehe da, ein paar Teile des AGR hatten den Weg in den Brennraum des 4.Zylinders gefunden und sich auf dem Kolbenboden eingeschlagen.

Nachdem ich die Werkstatt bzw den Werkstattmeister heute Aufgesucht und mit dem Sachverhalt konfrontiert habe zeigte er sich wenig einsichtig und weist die Schuld von sich.
Mit der Begründung, "wenn man mit einem gebrochenen Arm ins Krankenhaus geht und dann an einer Lungenentzündung stirbt hat man halt Pech gehabt"
Da mag er wohl recht haben aber der Vergleich hinkt denn wenn ich wegen einer Blinddarmoperation ins Krankenhaus muss und ohne Blinddarm aber mit Operationsbesteck im Bauch wieder raus komme hat der Arzt Pech und ein ganz massives Problem.
Weiterhin hieß es, dass man sich bei passender Gelegenheit mal den Motor beim Motoreninstandsetzer anschauen würde aber in der Sache keinen Handlungsbedarf sehe.

So wie ich das sehe wird es wohl auf dem offizielen Dienstweg geklärt werden müssen wer nun die Kosten der Reparatur tragen muss.