Sehr hoher Ölverbrauch

[mo-1976]

Hallo,

ich fahre seit Juni einen Grand Scenic 1.9 DCI Baujahr 2005. Der Motor lief ruhig und ich hatte mit 120 PS
sehr gut Leistung. Vor Antritt meines Urlaubes wurde der Wagen noch mal gesichtet. Alles war in Ordung. Der
Händler von dem ich den Wagen kaufte, hatte auch schon einen Ölwechsel gemacht. Also bin ich mit einem
guten Gefühl in den Urlaub gestartet. Als ich dann nach ca. 1200 KM Autobahn nach Südspanien mal nach dem
Ölstand sehen wollte, war laut Messstab nichts mehr zu sehen. Ich habe meinen Augen nicht getraut. Ich habe
dann nach und nach ca 1,5 Liter nachgefüllt. Als ich dann nach den nächsten 300 KM nach geschaut habe, war
wieder die hälfte des ÖL weg. Ich habe während meines Urlaubes 3 Werkstätte aufgesucht. Alle meinten, das
Problem würde im Motor liegen und nicht am Turbolader. Der Motor ist absolut trocken. Er verliert kein Öl.
Alle drei Werkstätten meinten, ich könnte mit dem Wagen zurück nach Deutschland fahren. Solange der
Motor kein Öl verliert und nur verbraucht, muss ich nur auf den Füllstand achten und Öl nachfüllen. Dies habe
ich dann auch gemacht. Zusammen gerechnet habe ich auf 2500 KM 7 L Öl verbraucht. Als ich dann wieder
Zuhause angekommen bin, bin ich sofort am nächsten Tag zur Renault Werkstatt gefahren. Der
Werkstattmeister wollte mir nicht glauben, dass der Motor 7L auf 2500 Km verbraucht hat. Ich habe dann
einen Termin bekommen, damit eine Diagnose erstellt werden sollte. Bei der Diagnose stellte sich heraus, das
die Schläuche der Kubelgehäuseentlüftung verstopft waren. Diese wurden gereinigt. Damit sollte das Thema
Ölverbrauch erledigt sein. Ich sollte den Wagen jetzt mal ca. 400 KM warmfahren, damit der enstandene Rus
im Auspuff verbrannt und ausgeschieden wird. Dies habe ich dann auch getan. Ich bin am Wochende ca 250
KM am Stück gefahren. Immer so um die 150 bis 170 KM/H. Als ich dann heute Morgen nach dem Ölstand
schaute, war wieder nur 1/4 am Messtab angezeigt. Als ich am Samstag auf die Autobahn gefahren bin,
waren laut Mesststab noch mehr als 3/4 drin. Er hat wieder Öl verbraucht. Der Wagen qualmt aber nicht.
Weder weisser noch schwarzer Rauch kommt aus dem Auspuff.

Hat einer von euch sowas schon mal gehabt? Oder hat einer von euch eine Idee das sein könnte.

Ich werde jetzt noch mal in die Werkstatt fahren, und den Werkstattmeister fragen was wir jetzt machen.

Ich werde mal reporten, wenn ich was neues habe.

Danke & Gruß

mo-1976

[Thomas80]

Turbolader undicht nach innen, und verbrennt es mit wenn es noch der erste Lader ist.

[mo-1976]

Hallo Thomas80,

danke für deine Antwort. Aber laut der Renaultwerkstatt soll das nicht Turbo sein, weil mein Wagen aus dem Auspuff nicht quallmt. Weder weis noch schwarz.

Gruß

mo-1976

[Thomas80]

Wenn der schon qualmt dann ists eh schon fast zu spät :!: Das sind eben noch so geringe Mengen die werden als Zusatztreibstoff einfach mit verbrannt oder eben Rausgedrückt über die Ladeluftleitung.

[mo-1976]

Am Samstag hatte ich Besuch von einem Bekannten. Er hatte bis vor kurzem eine eigene Werkstatt.
Wir haben uns meinen Wagen angeschaut, und er meinte, dass ein Kolbenring nicht in Ordnung sei.
Als er bei laufendem Motor den Ölmesstab leicht öffnete, qualmte der Motor stark daraus.
Er meinte, dass sich zuviel Rauch im Motor befindet. Er ist sich zu 100% sicher, dass es an den Kolbenringen
liegt. Am Donnerstag habe ich ja meinen nächsten Werkstatttermin. Dann will man die Kompression messen.
Wenn die Kolbenringe kaputtsind, dann wird das betsimmt auffallen meinte mein Kollege. Ich lass mich mal
überraschen. Ich werde dann berichten, was bei meinem nächsten Werkstattbesuch herausgekommen ist.

Gruß

mo-1976

[mo-1976]

So, ich hatte gestern meinen Wagen in der Werkstatt. Die Fehlersuche dauert ca. 8 Stunden. Aber leider ohne
Erfolg. Die Kompression wurde gemessen. Diese war in Ordnung. Somit sind die Kolbenringe nicht kaputt.
Es wurden mehrere Tests gemacht, aber der Fehler konnte nicht gefunden werden. Jetzt meint der Meister,
dass es eventuell an der Kurbelgehäuseentlüftung liegen könnte, die Schläuche wieder von Ihnen dreckig (dicht)
waren. Jetzt soll die komplette Kurbelgehäuseen getauscht werden. Aber niemand kann mir sagen, ob das der
Fehler ist. Ich habe das mit der Lüftung nicht verstanden. Kann mir das einer erklären, oder mir sagen,
wie ich das nachschauen oder testen kann?

Danke & Gruß

mo-1976

[Matthias37]

Moin,

in jedem Motor entsteht ein Überdruck im Kurbelgehäuse. Die Kolben dichten den Brennraum nicht komplett ab, während sie sich auf und ab bewegen. Früher war diese Entlüftung offen und die Gase (Öldämpfe und Abgas) sind einfach ins Freie. Heutzutage werden sie über einen Ölabscheider(da bleibt das meiste Öl hängen) wieder in den Motor zurückgeführt , in den Ansaugbereich. Dort gerät es wieder mit der Frischluft zusammen in den Motor und wird verbrannt.
Wenn das Ventil (Kuststoffdose mit Schläuchen direkt auf dem Motor) oder der Ölabscheider(da steckt der Meßstab drin) dicht ist, baut sich im Kurbelgehäuse(wo die eigentliche Heimat das Motoröls ist) ein Überdruck auf, der kann Dichtungen beschädigen oder auch Risse im Motorblock verursachen.
Ist ein Kolbenring undicht, strömt sehr viel Abgas ins Kurbelgehäuse. Der Ölabscheider ist überfordert und eine Menge Öl geht zusammen mit der Frischluft(So ein Motor nimmt Unmengen von Frischluft) in den Brennraum.
Hatte das bei meinem auch in Verdacht, es konnte aber nichts so richtig festgestellt werden.
Turboladertausch stand ganz oben auf der Liste und so weiter. Auf das Abenteuer hatte ich keine Lust, also habe ich Ihn mit Motorschaden verkauft. Laufen tat er einwandfrei, absolut unauffällig. Aber der Öldurst war übermäßig.

Gruß

Matthias

[Matthias37]

Achso,

Das Ölpeilstabgehäuse kann man relativ Leicht ausbauen, nur drei Schrauben von oben. Aber viel Öl und weiterbringen tut einen das auch nicht. Da wird nur jede Menge Öl drin sein, wie auch in den Schläuchen. Die Schläuche haben einen relativ großen Durchmesser, kann mir nicht vorstellen, das die dicht gehen wenn regelmäßig das Öl gewechselt wird und anständige Qualität verfüllt wird. Im Ölabscheider selbst scheint nichts bewegliches drin zu sein und das eigentliche Ventil (die Plastikdose) hat zwar wahrscheinlich Rückstände, aber von Dicht kann man nicht sprechen. Und wenn dicht, dann hat man ein Überdruckproblem im Motorgehäuse(im Ölkreislauf). Und einen Ölverlust auf die Straße(je nach Motorkonstruktion) .
Wie der Ölabscheider im Scenic genau funtioniert weiß ich nicht, ich kenne vom Prinzip her Konstruktionen,
die wie eine Zentrifuge wirken und das Öl aus dem Gas herausschleudern. Das öl setzt sich dann an den Wänden des Bauteils ab und fließt zurück in den Motor. Das Ölfreie Abgas wird verbrannt .
Das mit dem Öleinfülldeckel abschrauben und dann entweicht dort der Überdruck ,ist ein beliebter Test bei verschlissenen Kolben, aber was wieviel und ab wann, da schweigen dann die Fachleute .....
Je nach Motor und Fabrikat ,läuft direkt darunter die Nockenwelle und Öl spritzt da ordentlich raus.
Also Vorsicht bei solchen Tests :)

[mo-1976]

Hallo Matthias37,

vielen Dank für deine genaue Erläuterung. Ich habe mich auf den Rat des Werkstattmeisters eingelassen, und habe alle Teile die im Zusammenhang mit der Kurbelwellenentlüftung stehen bestellt. Die Teile waren nicht gerade billg. Habe für den Ölabscheider, den großen Schlauch mit dem Ventil und zwei anderen kleineren Schläuchen knapp 200 Euro bezahlt. Als ich dann mit in der Werkstatt den Ölabscheider abgenommen habe, war der voll mit Öl. Auch der Abflussschlauch zurück in die Ölwanne war voll. Mein Kollege, auch Mechaniker, meinte, dass der Ölabscheider nicht voll sein dürfte. Als wir dann den Schlauch der zur Ölwanne geht abgezogen haben, haben wir gesehen, warum der Ölabscheider voller Öl war. Der Ölrucklauf in die Ölwanne war total dicht. Als hätte man ihn mit Silikon dichtgemacht. Wir haben den das Rücklaufrohr dann mit einem Draht und anschliessend mit Druckluft wieder frei gemacht. Das heist, dass mein Ölabscheider nicht defekt war. Ich hätte mir den Kauf der Ersatzteile sparen können. Da ich Sie aber nicht mehr zurückgeben kann, habe ich die neuen Ersatzteile eingebaut. Der Motor lief dann ein wenig ruhiger. Anschliessend bin ich bis jetzt ca. 1000 KM gefahren. Darunter auch Autobahn mit Volllast über längere Strecke. Als ich dann den Ölstand kontrolliert habe, konnte ich keinen Ölverbrauch mehr feststellen. Damit habe ich wohl das Problem gelöst. Was mich aber an der ganzen Aktion stört, ist dass ich 200 Euro für Diagnose und 200 Euro für Ersatzteile ausgegeben habe. Eigentlich hätte der Renaulthändler den verstopften Ölrücklauf entdecken müssen. Es wäre doch überhaupt kein Problem gewesen, den Schlauch für die Ölrückführung zu überprüfen. Der ist ja nur gesteckt, und man kommt sehr gut dran, ohne irgendetwas vorher abzubauen.

Jetzt habe ich nur noch das Problem, dass der Motor im Stand vibriert. Der Händler, dem ich den Wagen abgekauft habe, hatte schon zwei Motorlager getauscht. Und zwar den Unteren, und das große Lager links oben. Jetzt vermute ich, dass das Getriebelager unter dem Batteriekasten kaputt ist, und der Motor deshalb vibriert. Ich habe das Lager schon bestellt. Ich werde es tauschen, und sehen, ob das Vibrieren dann verschwindet.

Gruß

mo-1976

[Binandro]

Nachdem nun einige Zeit vergangen ist würde mich interessieren wie jetzt der Ölverbrauch ist. Habe genau das gleiche Problem mit sehr hohen Ölverbrauch am Scenic 1,9dci Bj. 09/03

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