Ventildichtung wechseln

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faloallaknap
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Ventildichtung wechseln

Beitrag von faloallaknap »

Hallo,

meine Ventildichtung scheint defekt zu sein. Nun möchte ich diese gerne wechseln. Meine Frage lautet: Ist das relativ problemlos?

Vom ersten Eindruck her müsste man doch nur die Schrauben lösen, Deckel abnehmen, Dichtung auswechseln und Deckel wieder aufschrauben. Renault verlangt hierfür 75 Euro.

Wie ich aber mal wieder annehme gibt es hier noch andere Sachen die berücksichtigt werden müssen oder?

Grüße

Olaf

Thomas80
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Re: Ventildichtung wechseln

Beitrag von Thomas80 »

Geht relativ einfach :lol: neue Ventildeckeldichtung kaufen und dann ersetzen :) und wenn du eh schon den Deckel ab hast, kannst auch gleich die Ventile einstellen, ist ne Sache von ner guten Stunde und dann klackert der Motor auch nicht mehr so doll und verbraucht weniger :v: Sollte man eh alle 60tkm machen :o

Ventilspiel kontrollieren und einstellen bei K7M 66 kW Motor

Links/rechts, vorne/hinten sind hier immer in Fahrtrichtung gemeint, Zylinder Nummer 1 ist der am Zahnriemen, Nummer 4 der an der Getriebeseite

Wie oft ist das nötig ? Nach meiner Erfahrung nach ca. 100 –120 tkm, danach öfter, etwa alle 60 tkm

Was passiert wenn man das nicht macht ? Das Ventilspiel sorgt dafür, dass die Ventile immer zuverlässig geschlossen sind, auch wenn sie sich durch die Betriebswärme ausgedehnt haben. Wenn die Ventile nicht richtig schließen können, weil zu wenig oder gar kein Spiel mehr vorhanden ist, können die Ventile überhitzen und wegschmelzen (‚verbrennen‘), dann wird es teuer. Seltener wird das Spiel im Betrieb größer, dann verliert man etwas Leistung, da der Ventilhub geringer ist.

Wo finde ich das Ventilspiel ? Unter dem Zylinderdeckel (schwarz) im Motorraum, zwischen den Kipphebeln und der Nockenwelle.

Wie schwierig ist das ? Mäßig

Wie lange dauert das ? ca. 1,5 Stunden (Motor muß kalt sein)

Was brauche ich alles ? ebene Abstellfläche mit ca. 3 m Rangierraum nach vorne oder hinten, 50er (Innen-)Torxschlüssel , 11er Ring/Maulschlüssel, 10er Steckschlüssel, Kombizange, Fühlerlehre mit 0,25 und 0,15 mm Blättern, neue Dichtung für den Zylinderdeckel (nur beim ersten Mal, wenn noch die Original Papierdichtung eingesetzt war, die geht garantiert kaputt)

Jetzt kann es los gehen:
Zündkabel von Kerzen und Zündspule abziehen, Steuerkabel von den Spulen abziehen, Stecker des Entstörkondensators an den Zündspulen trennen, Zündspulen abschrauben mit dem 50er Torxschlüssel, Ölstabfestigung nicht vergessen zu lösen und dann beiseite legen.
Kurbelwellenentlüftungsschläuche vom Zylinderdeckel abziehen. Die acht Schrauben des Zylinderdeckels reihum lösen, besonders trickreich ist die hinten links unter der Drosselklappe, da braucht es etwas Geschick. Zylinderdeckel abnehmen, eventuell durch leichte Hammerschläge lösen.

Vorsicht: Deckel nicht auf den Kopf drehen, in einem Röhrchen steht Motoröl, das kleckert sonst alles voll.

Nun hat man freien Blick auf die Nockenwelle und die Kipphebel. Fünften Gang einlegen, Handbremse lösen und nun so lange das ganze Auto schieben, bis ein Auslaßventil ganz nach unten gedrückt (geöffnet) wurde. Nach folgender Aufstellung kann man das Spiel endlich überprüfen:

Auslaßventil offen von Zylinder 1
Prüfen von Zylinder 3 Einlass, 4 Auslass
Auslaßventil offen von Zylinder 3
Prüfen von Zylinder 4 Einlass, 2 Auslass
Auslaßventil offen von Zylinder 4
Prüfen von Zylinder 2 Einlass, 1 Auslass
Auslaßventil offen von Zylinder 2
Prüfen von Zylinder 1 Einlass, 3 Auslass

Zum Prüfen nimmt man das passende Fühlerlehrenblättchen (0,15 für Einlass, 0,25 für Auslass) und versucht es zwischen Kipphebel und Nockenwelle zu schieben. In der Regel wird das nicht gehen, das Spiel wird während des Betriebs meistens geringer. Dann mit dem 11er Schlüssel die Mutter auf dem Kipphebel lösen und die Verstellschraube ein wenig (ca ¼ Umdrehung) mit der Kombizange herausdrehen, bis die Fühlerlehre straff reinrutscht. Mutter wieder mit dem 11er Schlüssel festziehen und Spiel sicherheitshalber noch einmal prüfen. Im Zweifel lieber etwas zu viel als zu wenig Spiel. Für alle Zylinder wiederholen. Das war’s.

Vor dem Aufsetzen des Zylinderdeckels noch einmal alle Kipphebelmuttern auf festen Sitz prüfen, die Dichtflächen auf dem Zylinderkopf und auf dem Zylinderdeckel säubern.

(Neue) Dichtung auflegen, Deckel drauf, Schrauben reindrehen (Vorsicht: nicht zu fest anziehen), Zündspulen aufsetzen, alle Kabel und Schläuche anschließen, fertig. Am besten hat man sich den Anschluss der Zündkabel gemerkt: Zylinder 1 und 4 an der rechten Spule, 2 und 3 an der linken

Wenn der Motor nicht startet, hat man wahrscheinlich die beiden Steuerleitungen an den Zündspulen vergessen anzuschließen.
Mal aus dem Megane-forum.de kopiert :green:

faloallaknap
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Re: Ventildichtung wechseln

Beitrag von faloallaknap »

Hallo Thomas,

vielen Dank für die ausführliche Anleitung. Dichtung wechseln scheint ja nicht so schwer zu sein, die Ventile einstellen allerdings wohl schon eher. Ich werde mich in den nächsten Tagen mal ans Werk machen.

Olaf

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