16 Punkte - was habe ich zu erwarten?!

Gott und die Welt, alles und nichts wird hier beredet ...
schäng
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16 Punkte - was habe ich zu erwarten?!

Beitrag von schäng »

Guten Abend liebe Scenicer,

mich hat`s richtig erwischt dieses Jahr:
innerhalb von 1o Monaten (seit Beginn meiner neuen Stelle)
bin ich von 0 auf 16, vielleicht sogar 17 Punkte gestiegen.
(ich warte noch auf 2 Knollen)

Alles Geschwindigkeitsdinger, allein 3x über 26 km zu schnell auf der BAB.
Der Rest alles Kleinverstöße, immer 1 Punkt für 10-20 mehr, fast immer außerhalb geschl. Ortschaften.

Den Warn-Brief bei 13 Punkten habe ich vor 2 Monaten bekommen, hat aber nix genutzt, der Job ist unglaublich stressig mit 300-500 km täglich, alles Terminware, immer Druck von der Dispo, keine Pausen,
12 Std.-Tage etc. (Arzneimittel-Schnelllieferdienst).
Dieses Jahr ist schon fast ein Nettogehalt für Knollen draufgegangen.

Vor 10 und vor 8 Jahren war der Schein schon mal jeweils für 1 Monat weg, ist das heute noch relevant?

Weiß hier jemand, wie viele Monate das geben wird ??
Gibt es sonst noch was zu befürchten?

Danke für Eure Hilfe
schäng

Autopilot
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Beitrag von Autopilot »

:respekt: :wink:

* 1 bis 3 Punkte Keine Sanktionen
* 4 bis 8 Punkte Bei freiwilliger Teilnahme an Aufbauseminaren:4 Punkte Abzug
* 8 bis 13 Punkte Verwarnung und Hinweis auf freiwilliges Aufbauseminar
* 9 bis 13 Punkte Bei freiwilliger Teilnahme an Aufbauseminaren:2 Punkte Abzug
* 14 bis 17 Punkte Teilnahme an Aufbauseminar wird angeordnet
* 14 bis 17 Punkte Bei freiwilliger Teilnahme an verkehrspsychologischer Beratung:2 Punkte Abzug
* Ab 18 Punkte Führerschein wird entzogen
(Quelle)

http://www.berlin.de/labo/fuehrerschein ... unkte.html
http://www.zentralvergabe.de/

Und von jetzt an 2 Jahre schön langsam, sonst isser weg.

obii
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Re: 16 Punkte - was habe ich zu erwarten?!

Beitrag von obii »

schäng hat geschrieben:Der Rest alles Kleinverstöße, immer 1 Punkt für 10-20 mehr, fast immer außerhalb geschl. Ortschaften.

Für 10 - 20 km/h mehr gibt's weder innerhalb noch außerhalb geschlossener Ortschaften Punkte. Für Punkte musst du mindestens 21 km/h zu schnell fahren.

Ich denke, es kann nie dringend oder wichtig genug sein, um dafür die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer unnötig zu gefährden!

Wenn es aber wirklich immer soooo eilig ist und dein Job davon abhängt: Gewöhn dir an maximal 20 km/h auf dem Tacho zu schnell zu fahren. Kann zwar auch Geld kosten, aber gibt wenigstens keine Punkte!

50 erlaubt --> max. Tacho 70
60 erlaubt --> max. Tacho 80
70 erlaubt --> max. Tacho 90

Just my 2¢
obii

Q
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Beitrag von Q »

der Job ist unglaublich stressig mit 300-500 km täglich, alles Terminware, immer Druck von der Dispo, keine Pausen,
12 Std.-Tage etc. (Arzneimittel-Schnelllieferdienst).

Das ist als Entschuldigung dafür ein bisschen mau.

12 Stunden- Arbeitstag in D ohne Pausen ist gesetzlich verboten. Auch als Führer eines Fahrzeugs im gewerblichen Verkehr, welches nicht Diagrammscheiben- pflichtig ist, bist du dazu verpflichtet sog. handschriftlich geführte Fahrtenblätter auszufüllen.

Wenn der Druck der sog. Dispo so extrem ist, dann bitte diese Dir die Anweisungen schriftlich, z.B. per SMS zu geben.
Wenn Du nachweisen kannst, das Du als abhängig Beschäftigter Deinen Job verlierst, wenn Du diesen Anweisungen nicht folgst, dann kannst Du evtl. mildernde Umstände bekommen, sprich den Führerschein nicht verlieren.
In der Regel ist es jedoch so, das sowohl derjenige, der ausführt, als auch derjenige der anweist jeweils bestraft werden.

Wenn Du evtl. offizielle Statements dazu haben möchtest schick mir einfach eine PN.

Gruß

Q
Zuletzt geändert von Q am 4. Jan 2007, 14:21, insgesamt 1-mal geändert.

Roberino
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Beitrag von Roberino »

Da kann ich Markus nur beipflichten. Als örtlicher Betriebsrat weiß ich es auch, das man maximal 10 Stunden am Stück arbeiten darf. Danach ist eine arbeitsfreie Zeit von cirka 10 Stunden einzulegen.

Wenn du 12 Stunden schuftest und es passiert was, bekommst du eins gewaltig auf die Mütze. Und wenn dabei noch weitere Personen zu schaden kommen? Schon mal daran im entferntesten gedacht?

Ich würde in einem vernünftigen Ton mit dem Dispo reden, ihn darauf aufmerksam machen, das auch er mit in der Haftung steht, wenn du mehr als 10 Stunden schaffst. Wenn das nicht fruchtet würde ich das Arbeitsgericht aufsuchen, bzw. mich von einem Arbeits-Rechtsanwalt beraten lassen.

Nach 10 Stunden würd ich den "Stift" fallen lassen und mich vom Acker machen.

Du schadest mit deiner Hetze nicht nur dir, sondern auch deinen Mitmenschen (Unfälle, etc.).

Jetzt sag bloß noch du fährst dann auch noch so einen Sprinter.....

Ich würde das schleunigst ändern. Andernfalls bist du deinen Lappen und deinen Job los!

Nix persönliches, nur meine Meinung.

Ciao
Rob

Bommel
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Beitrag von Bommel »

bei uns ist im Betrieb ist es so das wir mit dem TAXI HEIMGEFAHREN WERDEN MÜSSEN wenn wir die 10h Arbeitszeit überschreiten. Bei Dienstreisen gibts eine Übernachtung.

Und ich sage Euch das wird auch so bei uns gehandhabt. Bei Arbeitszeiten über 10h braucht man obendrein bei uns jedes mal eine Genehmigung vom Gewerbeaufsichtsamt.

Da sind mal ein paar Finder in der Fräsmaschine gelandet. Und das zweimal kurz hintereinander. - Pausen und Arbeitszeiten wurden damals nachweislich nicht eingehalten. Der damalige Chef hat sich dann vor Gericht verantworten müssen. Seitdem werden die gesetzlichen Bestimmungen sowie die Forderungen des Gewerbeaufsichtsamt und die Berufgenossenschaft "ernst" genommen. Der Chef ist verpflichtet Dich heimzuschicken! Das muß jeder Personalverantwortliche unterschreiben und ist somit auch für seinen Mitarbeiter haftbar.

Was ich damit sagen will: Du hast Glück nur "Punkte" abbekommen zu haben und keinen schweren Unfall. Das ist meiner Ansicht nach nur eine Frage der Zeit. Und wenn dand das Gewerbeaufsichtsamt und die Berufsgenossenschaft in Aktion treten (Ist deren Job) Prost Mahlzeit. Da hast Du und Dein Chef ein Verfahren am Hals.

Auch wenn das lange gutgeht. Irgendwann ist der Tag an dem halt alles zusammenkommt.....


Viele Grüße

Bommel

chain
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Beitrag von chain »

Sorry, für die Einmischung: Wo lebt ihr ?
Ich hatte auch schon Jobs da war nach 10 Stunden Stift fallen lassen ein Witz. Da hätte fast jeder der kein Bock drauf hatte gleich gehen können. Und die Kunden wären auch über alle Berge gewesen. Ok dafür war in meinem Fall die Kohle in Ordnung. Aber 18 Stunden mit An- und Abfahrt war und ist da nichts außergewöhnliches. (An und Abfahrt läuft halt häufig unter "Freizeit")
Da wurde auch teilweise viel und weit gefahren und habe mich in der Regel nicht so hetzen lassen. Selbst auf langen Strecken bringt es doch relativ wenig bis nichts. Flott schon aber nicht volle Rohr durchheizen. Vor allem wenn da so nette Schilder stehen. Vor allem wenn ein Nettogehalt drauf geht.

Aber zurück zum Thema:
Wichtig ist der Nachweis das du dein Schein brauchst. Lass dich beraten was man alles machen kann...

Q
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Beitrag von Q »

Wichtig ist der Nachweis das du dein Schein brauchst.

Das kannst Du knicken.

Das Gegenargument wird sein, das er sich dann erst recht an die Regeln zu halten habe.

So etwas funktioniert auch nur bei einem Fahrverbot von 4 oder 6 Wochen, da kannst Du evtl. mit dem Richter den Deal machen, das Du den Schein während Deines Urlaubs abgibst, alles andere.... no way !

Gruß

Q

PS Zum Rest Deines Posts: Es mag sein, das es das gibt, heisst aber deshalb nicht, das nur weil man es tut, es dadurch legal wird. :wink:

Roberino
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Beitrag von Roberino »

Bommel hat geschrieben:Was ich damit sagen will: Du hast Glück nur "Punkte" abbekommen zu haben und keinen schweren Unfall. Das ist meiner Ansicht nach nur eine Frage der Zeit. Und wenn dand das Gewerbeaufsichtsamt und die Berufsgenossenschaft in Aktion treten (Ist deren Job) Prost Mahlzeit. Da hast Du und Dein Chef ein Verfahren am Hals.
Ich meine auch, das wenn es nach mehr als 10 Stunden Arbeitszeit zu einem Unfall kommt, dich keine Versicherung auffangen wird. Weder Privat noch vom Arbeitgeber! Du wirst selbst auf den Kosten sitzen bleiben. Man stelle sich da nur mal vor, es ist nicht nur Blechschaden, sondern auch Personenschaden!

Ein heikles Thema, bei dem man nicht nur "TOPIC" bleiben kann.

In meiner Firma wird es wie bei Bommel gehandhabt. Das unterschreibt kein Chef oder Personalvorstand, einen länger als 10 Stunden arbeiten zu lassen.

Leider ist das aber in vielen Berufen die traurige Regel. Und wenn man versucht dagegen anzugehen, kann einem das den Job kosten. Das ist das Unfaire an der ganzen Sache. M.E. fehlt hier eine entsprechende Regelung durch den Gesetzgeber zum Schutze des Arbeitnehmers.

@schäng: drossel dein Tempo. Denn wenn der Lampen weg ist, ist es deinem Dispo egal warum. Wetten du bekommst dann Dinge zu hören wie "warum sind sie so gerast?"! Es macht keinen Sinn und es ist es nicht wert.

Bist du dort der einzige Fahrer? Was sagen die anderen Fahrer dazu? Lass dich besser mal beraten. Hast du Arbeitsrechtsschutzversicherung?

Rob

schäng
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Beitrag von schäng »

danke für Eure Hilfe.

Wegen der unmenschlichen Arbeitsbedingungen haben meine Kollegen und ich uns sehr oft massiv beschwert, wir haben mit Streik gedroht und auch
,,Dienst nach Vorschrift" gemacht.
Jetzt hat unsere Firma zum Jahresende den Besitzer gewechselt.
Eigentümer ist jetzt ein riesiger Logistik-Konzern mit sehr rührigem Betriebsrat und entsprechend angepassten Arbeitsbedingungen.

Und siehe da:
Seit 3 Tagen sind die Touren viel kleiner geworden, ein ganz neues Gefühl
um 15 Uhr daheim zu sein...

Außerdem gab es Gehaltserhöhung (in Wirklichkeit wird jetzt lediglich Tarif gezahlt) und es sollen noch weitere Verbesserungen folgen.

Übrigens fahre ich dort einen VW-Bus mit 88 kw, bin absolut kein Raser
und verhalte mich stets defensiv und verantwortungsbewusst, soweit man dies nach Lektüre der Tätigkeiten während der Fahrt noch sagen kann:

Navigieren, nach Auslieferung Empfängernamen eingeben, Anrufe von der Dispo, Anrufe zur Dispo, Blättern und Lesen in der Empfängerliste, Essen und Trinken - außer Pinkeln habe ich alles während der Fahrt erledigt.

Den Druck machen wir Fahrer uns im Prinzip selbst, ich weiß das und arbeite konsequent daran.

Es gibt grundsätzlich nur Zeitverträge und so beutet sich jeder Kollege selbst aus, um die Stelle nicht zu verlieren.

Es werden gezielt Leute in meinem Alter gesucht, gerne auch wie ich
völlig berufsfremd, gerne gescheiterte Selbstständige mit entsprechendem
finanziellen Hintergrund, aber seriösem Auftreten;
und davon gibt es wirklich reichlich.

Seit einiger Zeit weiß ich, dass es so nicht weiter geht und habe mein Verhalten weitestgehend geändert.
Natürlich ist mir bewusst, dass es trotz vorsichtigster Fahrweise alleine wegen der vielen km nicht möglich ist, punktefrei zu bleiben.

Aus diesem Grund suche ich immer noch nach beruflichen Alternativen,
doch in meinen Beruf kann ich nur als Selbstständiger zurück und das scheidet aus nach den gemachten Erfahrungen.

Wenn ich den Schein jetzt für drei Monate oder länger verliere, hat sich das Thema Fahrer sowieso erledigt.
Und das ist dann auch gut so.

schäng

(Übrigens werde ich mit Hilfe von VERDI aus allen Rohren schießen, wenn die Kündigung kommt!)

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